Geschäftsklimaindex: Positive Stimmung bei Solar-Installateuren

Grafik: BSW
Der vom Bundesverband Solarwirtschaft erhobene Geschäftsklimaindex Photovoltaik befindet sich auf einem Allzeithoch. Er liegt derzeit bei 138,4 Punkten. Dies ist seit dem Start des Indexes im Jahr 2005 der zweitbeste Wert überhaupt.

Der höchste Wert im Geschäftsklimaindex Photovoltaik wurde mit 141,7 Punkten im ersten Quartal dieses Jahres erreicht, sackte dann leicht ab und steigt nun wieder an. Den Tiefstwert gab es im dritten Quartal des Jahres 2014 mit 35,5 Punkten. Dieses Jahr war gekennzeichnet von hohen Umsatzeinbußen und sehr vielen Insolvenzen in der PV-Branche.

„Die vom Bundeskabinett im Klimaschutzpaket beschlossene Abschaffung des 52-Gigawatt-Förderdeckels sorgt für Zuversicht“, erklärt BSW-Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig anlässlich der diesjährigen BSW-Mitgliederversammlung in Berlin: „Die Unternehmen verlassen sich darauf, dass die Marktöffnung für Solardächer wie versprochen noch in diesem Jahr erfolgt. Wir erwarten eine schnelle Anhebung der Photovoltaik-Ausbauziele und Zielkorridore im Erneuerbare-Energien-Gesetz.“

Die Klimaschutzpläne der Regierung sorgen auch im Bereich der Solarwärme für Optimismus. „Wichtig ist auch hier, Ankündigungen wie zum Beispiel die Abwrackprämie für Ölheizungen oder die steuerliche Förderung von Solarheizungen schnell umzusetzen, damit geplante Investitionen nicht hinausgezögert werden“, so Körnig. „Es ist höchste Zeit, dass auch in den Wärmesektor mehr Modernisierungsdynamik kommt und das große Potenzial der Solarthermie in der Raum-, Prozess- und Fernwärme deutlich stärker genutzt wird.“ 

Die Bundesregierung hatte im Rahmen des Klimaschutzprogramms beschlossen, bis zum Jahr 2030 die installierte Solarstromleistung auf rund 100 Gigawatt zu verdoppeln. Nach übereinstimmender Auffassung des Branchenverbandes und von Marktforschern muss diese Marke bereits Mitte der 20er Jahre erreicht werden. Nur so könne eine Stromerzeugungslücke infolge des Atom- und Kohleausstiegs vermieden werden, ohne die Klimaschutzziele weiterhin zu verfehlen. Solartechnik genießt in der Bevölkerung höchste Akzeptanzwerte und ist inzwischen sehr preiswert geworden.

Der BSW forderte die Bundesregierung auf, zur Umsetzung angemessenerer Ausbauziele schnell weitere Marktbarrieren einzureißen. Seit Jahren ganz vorne auf der Wunschliste der Unternehmer: die Streichung der anteiligen EEG-Umlage auf selbst verbrauchten oder direkt belieferten Solarstrom für Miet- und Gewerbequartiere. „Die Diskriminierung solarer Selbst- und Direktversorger muss jetzt beendet werden“, so Körnig.

Im Rahmen der Mitgliederversammlung wurde Andreas Bruske, Geschäftsführer der ad fontes GmbH, neu in den 13-köpfigen BSW-Vorstand gewählt. Er wird dort künftig die Interessen des Handwerks vertreten und verfügt über jahrelange Erfahrungen bei der Installation von PV-, Solarthermieanlagen und Speichern. Zudem wurden die Vorstandsmitglieder Alexander Peter Naujoks (SMA Solar Technology AG), Michael Entrup (Hoppecke Batterien GmbH & Co. KG) und Peter Thiele (Sharp Electronics GmbH) in ihren Ämtern bestätigt. 

22.11.2019 | Quellen: BSW | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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