Bundesländervergleich Erneuerbare: Nord- und Südland vorn

Eine Grafik zeigt das Solarwärmepotenzial der BundesländerGrafik: AEE
Bayern liegt bei der Nutzung der Solarwärme in Deutschland vorne.
Im jüngsten Vergleich zur Nutzung erneuerbarer Energien auf Bundesländerebene der Agentur Erneuerbare Energien (AEE) liegen Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein an der Spitze. Bei der Nutzung von Solarwärme und Photovoltaik rangiert Bayern vorn.

Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein gehen bei der Energiewende voran. Das geht aus dem neuesten Bundesländervergleich der AEE hervor. An der Studie wirkten auch das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) und das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) mit.

Wie die Akteure mitteilten, bewerte die Analyse auf Basis von 61 Indikatoren die politischen Anstrengungen und Erfolge der Länder bei der Nutzung von Erneuerbaren Energien sowie beim damit verbundenen wirtschaftlich-technischen Wandel. Dabei zeige sich, dass in allen Bundesländern noch große Verbesserungsmöglichkeiten in einzelnen Bereichen bestehen.

„Mit Schleswig-Holstein und Baden-Württemberg stehen zwei Länder an der Spitze des Gesamtrankings, die sehr unterschiedliche Voraussetzungen für die Nutzung Erneuerbarer Energien mitbringen. Deshalb liegen die besonderen Stärken der beiden Länder in der Studie auch an verschiedenen Stellen“, sagte Robert Brandt, Geschäftsführer der AEE. Schleswig-Holstein schneide in allen vier Indikatorengruppen gut ab und zeichne sich insbesondere durch große Fortschritte bei der Nutzung der Erneuerbaren im Strombereich aus. Dies sei unter anderem auf die Windenergie zurückzuführen. Auch bei der energiepolitischen Programmatik liege Schleswig-Holstein in der Spitzengruppe.

Baden-Württemberg, das seit dem ersten Bundesländervergleich 2008 in der Spitzengruppe liege, zeichne sich unter anderem durch eine vorbildliche energiepolitische Programmatik, umfassende Klimaschutz- und Ausbauziele sowie ambitionierte Maßnahmen zur Steigerung des Erneuerbaren-Anteils im Wärmebereich aus.

Die Studie wertet auch die Verbreitung der einzelnen Energiequellen aus. Bayern nutzt das Potenzial der Photovoltaik demnach am meisten, gefolgt von Sachsen-Anhalt, Baden-Württemberg und Thüringen. Schlusslichter sind die Stadtstaaten Bremen, Berlin und Hamburg.

Bei der Solarwärme liegt Bayern ebenfalls vorne. Das Bundesland nutzt 5,5 Prozent des solarthermischen Potenzials auf Dachflächen. Dahinter folgen Baden-Württemberg (4,15 %), Rheinland-Pfalz (2,63%) und Sachsen (2,49 %).

Wie aus der Studie außerdem hervorgeht, hat Baden-Württemberg in der Indikatorengruppe 1A zur Bewertung der Anstrengungen für die Nutzung Erneuerbarer Energien einen großen Vorsprung gegenüber den zweit- und drittplatzierten Ländern Rheinland-Pfalz und Thüringen sowie Schleswig-Holstein auf dem vierten Rang.

Die Erfolge bei der Nutzung Erneuerbarer Energien (Indikatorengruppe 2A) seien in Bayern am größten, vor allem in den Bereichen Solar- und Bioenergie. Das Potenzial der Windenergie werde dort allerdings stark vernachlässigt. Die auf den Plätzen zwei und drei folgenden Länder Schleswig-Holstein und Thüringen konnten ihren Punkteabstand zu Bayern in dieser Indikatorengruppe gegenüber der Vorgängerstudie von 2017 deutlich verringern.

Mit Blick auf die Anstrengungen zum technologischen und wirtschaftlichen Wandel (Indikatorengruppe 1B) liege Niedersachsen auf Platz eins, gefolgt von Thüringen und Bremen. Niedersachsen zeichnet sich insbesondere durch die höchsten Forschungsausgaben für Erneuerbare Energien aus.

Die größten industrie- und technologiepolitischen Erfolge (Indikatorengruppe 2B) könne Hamburg verbuchen. Die Hansestadt punkte vor allem bei den Patentanmeldungen sowie bei den Indikatoren zur Nutzung der Elektromobilität. Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt (Plätze zwei und drei) haben die höchsten Anteile von Beschäftigten im Bereich der Erneuerbaren Energien.

27.11.2019 | Quelle: AEE | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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