Nina Scheer: CDU/CSU bricht Koalitionsvereinbarung durch Klimapolitik

SPD-Abgeordnete Nina ScheerFoto: Benno Kraehahn / SPD-Bundestagsfraktion
In der aktuellen Diskussion um den Erhalt der schwarz-roten Koalition wirft die SPD-Umweltpolitikerin Nina Scheer der CDU/CSU einen Bruch der Koalitionsvereinbarung durch die Blockade von Windkraft- und Photovoltaik-Ausbau vor.

Scheer, die zusammen mit Karl Lauterbach für den SPD-Vorsitz kandidiert hatte, erklärt: „Während nach außen Klimaschutz geeinigt wird, bewirken CDU/CSU nach innen den Ausverkauf und sogar Rückbau Erneuerbarer Energien – auf Kosten zigtausender Arbeitsplätze. Damit verweigert Peter Altmaier die Energiewende.“ Statt bestehende Genehmigungshemmnisse für Windenergie zu beseitigen, würden weitere geschaffen, meint Scheer: „Dies untergräbt das – für sich genommen schon nicht ausreichende – Ziel der Großen Koalition, die Klimaschutzlücke bis 2020 so weit wie möglich zu schließen und bis 2030 einen Ausbau von Strom aus Erneuerbaren Energien von 65 Prozent zu erreichen. So werden monatelang Akzeptanzfragen vorangestellt, statt dem Bundeskabinett umgehend die bereits geeinigte gesetzliche Streichung des bestehenden Ausbaudeckels für Solarenergie (52 GW Photovoltaik) vorzulegen. Letzteres wäre mit nur einem einzigen Satz umzusetzen.“
 
Zwar enthalte der Koalitionsvertrag auf Veranlassung von CDU/CSU auch widersprüchliche Aussagen, von denen sich Hemmnisse für die Energiewende ableiten lassen, meint die SPD-Politikerin.
 
Scheer fordert: „Wer sich für Klimaschutz ausspricht, muss Energiewende umsetzen. Die pauschale 1000-Meter-Abstandsregelung für Windenergie an Land muss aus dem Klimaschutzplan gestrichen werden und durch einen Abbau einer Vielzahl von Hemmnissen für Erneuerbare Energien und Speicher ersetzt werden.
Fakt ist, dass beim Klimaschutz bislang allein das Klimaschutz-Ressort und damit die SPD geliefert hat. Maßnahmen der Energiewende (Wirtschaftsressort) sind hingegen ‚weiße Flecken’, womit die Energiewende in Deutschland inzwischen gänzlich zu scheitern droht. Wenn Angela Merkel und Peter Altmaier ihre Energiewende-Verpflichtungen weiter verleugnen und aussitzen, ist dies ein Bruch des Koalitionsvertrages, auf den die SPD reagieren muss – in letzter Konsequenz auch mit dem Ausstieg aus der Großen Koalition.“

3.12.2019 | Quelle: MdB Nina Scheer | solarserver.de
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