Speichermesse EES profitiert vom Wachstum der Erneuerbaren
Die Messeveranstalter führen die Entwicklung im Speicherbereich auf den weltweiten Zubau der erneuerbaren Energien zurück. während dieser im vergangenen Jahr auf hohem Niveau stagnierte, verzeichnet er laut der Internationalen Energieagentur IEA 2019 ein Wachstum von knapp 12 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Isoliert betrachtet prognostiziert die IEA für den globalen Photovoltaik-Markt in diesem Jahr einen Zuwachs von mehr als 17 Prozent gegenüber 2018.
Derzeit entstehen auch immer mehr großvolumige Speicherprojekte. In Holland errichtet der Energiekonzern Vattenfall für gut 60 Millionen Euro einen Windpark mit 22 Megawatt (MW), eine Photovoltaik-Anlage mit 38 MW und einen Batteriespeicher mit 12 MW und kombiniert diese drei Elemente an einem Standort. Das erste erneuerbare Vollhybrid-Kraftwerk des Energieversorgers soll auch eine Blaupause dafür sein, was ab 2020 in Deutschland ohne Förderung realisiert werden könnte. Vattenfall hat dabei besonders die deutschen Kohlereviere im Blick. Die Nachnutzung bergbaulicher Flächen bietet ein großes Potenzial für Photovoltaik und Windkraft.
Die Allgäuer Überlandwerke (AÜW) haben ein Hybridkraftwerk mit neuem Batteriespeicher errichtet. Hier ist der Speicher mit einer Gasturbine verknüpft. Es ist nach Angaben der AÜW das erste Hybridkraftwerk in Deutschland, das für den Primärregelenergiemarkt zugelassen wurde. Mit 16 MW Leistung und 8,5 MWh Kapazität wurde im August 2018 auf dem Gelände der AÜW in Sulzberg bei Kempten der Energiespeicher in Betrieb genommen. Derzeit nutzt das Unternehmen den Batteriespeicher für die Stabilisierung des Stromnetzes.
Das Leistungs- und Geschäftsmodell der Tesla Big Battery in Australien ist seit ihrer Inbetriebnahme eine Quelle der Faszination für die Branche. Tesla-Gründer und CEO Elon Musk bestätigte kürzlich, dass sich die 95 Millionen Dollar teure Anlage innerhalb weniger Jahre amortisieren werde. Die Batterieanlage, die sich im Besitz von Neoen Australia als Betreiber befindet, erhält von der Regierung eine jährliche Zahlung von vier Millionen Dollar für die Bereitstellung von Netzdienstleistungen.
Speicher-Community liefert Regelenergie durch virtuellen Netzspeicher
Solarspeicher im privaten Besitz sind Teil eines Pilotprojekts für Engpassmanagement von TransnetBW und Netze BW. Als Teil der neuen digitalen Plattform DA/RE sollen diese Solarspeicher als virtuelle Batterie helfen, das Engpassmanagement der Zukunft zu gestalten. Durch intelligente Steuerung werden die dezentral verteilten Solarspeicher in der Region je nach Bedarf be- oder entladen, um zum Beispiel überlasteten Netzknoten gezielt Strom abzunehmen. Je näher ein Speicher dabei an einem Engpass helfend eingreift, desto größer ist der Nutzen für das Stromnetz. Das im April 2019 gestartete Pilotprojekte wird unterstützt vom baden-württembergischen Umweltministerium. Neben verschiedenen Netz- und Anlagenbetreibern beteiligt sich die Firma sonnen an dem Projekt – mit einem virtuellen Kraftwerk ausschließlich aus dezentralen Heimspeichern.
3.12.2019 | Quelle: Solar Promotion GmbH | solarserver.de
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