Tagebauflächen für Bürgerenergie

LEE-NRW-Vorsitzender Reiner Priggen am Rednerpult bei den Windenergietagen NRWFoto: Guido Bröer
LEE-NRW-Vorsitzender Reiner Priggen
Der Landesverband Erneuerbare Energien Nordrhein-Westfalen (LEE NRW) fordert angesichts jüngster Äußerungen von RWE, im rheinischen Kohlerevier Tagebauflächen für Bürgerenergie-Projekte zur Verfügung zu stellen.

Reiner Priggen Vorsitzender des LEE NRW: „Wir sind etwas überrascht von RWEs widersprüchlichen Aussagen. Erst hat der Vorstandsvorsitzende, Dr. Rolf Martin Schmitz, keinen Markt für Windkraft in Deutschland gesehen. Seine Ökostrom-Chefin Anja-Isabel Dotzenrath spricht jetzt hingegen von einem Gigawatt Erneuerbaren-Strom aus dem Revier. Da fragt man sich schon, ob RWE auch wirklich Taten folgen lässt. Denn die riesigen Tagebaue sind wichtige Flächen für Windräder und Solaranlagen.“ Der LEE möchte Tagebauflächen für Bürgerenergie verwendet sehen. Es dürfe nicht allein einem Unternehmen überlassen sein, ob diese Potenziale auch wirklich genutzt würden, meint der LEE. Hier sei die Regierung gefordert, diese Flächen allen Marktteilnehmern zur Verfügung zu stellen.

Priggen, der Mitglied der Kohlekommission war, sagte weiter: „RWE hat jahrzehntelang vom klimaschädlichen Kohleabbau profitiert. Es ist an der Zeit, dass jetzt Bürgerenergieprojekte und die innovativen Unternehmen des Rheinischen Reviers zum Zuge kommen. Das stärkt die Akzeptanz für die Energiewende und den Mittelstand in der Region.“

Der LEE bezieht sich auf die Präsentation der neuen Unternehmensstrategie durch RWE Ende September. Damals habe RWE-Chef Schmitz laut dem Nachrichtendienst energate gesagt: „Wind onshore ist kein Geschäft in Deutschland – für uns jedenfalls nicht.“ Allerdings belaufen sich die Potenziale des Rheinischen Reviers laut einer Studie von Greenpeace Energy allein für die Windenergie auf 3,8 Gigawatt (GW). Für die Solarenergie kommen noch 4,4 GW hinzu.

6.12.2019 | Quelle: LEE NRW | solarserver.de
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