Monitoring-Bericht zur Energiewende in Baden-Württemberg

Zu sehen ist das Cover vom Monitoring-Bericht zur Energiewende in Baden-Württemberg.
Monitoring-Bericht zur Energiewende in Baden-Württemberg.
Der Monitoring-Bericht zur Energiewende in Baden-Württemberg 2019 zeigt, dass noch viel zu tun ist. So sollen mit Hilfe einer kommunalen Wärmeplanung in Zukunft verstärkt erneuerbare Energien und Abwärme in der Wärmeversorgung eingesetzt werden.

Das Umweltministerium hat den aktuellen Monitoring-Bericht zur Energiewende in Baden-Württemberg veröffentlicht. Der Bericht beleuchtet die Entwicklung der erneuerbaren Energien und des konventionellen Kraftwerkparks – auch mit Blick auf die Versorgungssicherheit im Land. Darüber hinaus befasst sich der Bericht mit der Strom- und Gasinfrastruktur, dem Endenergieverbrauch und der Energieeffizienz. Er stellt zudem dar, wie sich die Sektorkopplung, also die Verzahnung der Bereiche Strom, Wärme und Verkehr, sowie die Ausgaben für Energie hierzulande entwickelt haben. Den Monitoring-Bericht hat das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) im Auftrag des Ministeriums erarbeitet.

„Der Status-Bericht des ZSW liefert uns fundierte Informationen über den Stand und die Entwicklung der Energiewende im Land“, sagt Umwelt- und Energieminister Franz Untersteller. „Das hilft uns, die Auswirkungen des Systemwechsels zu erkennen, möglichen Handlungsbedarf zu identifizieren und geeignete Maßnahmen auf den Weg zu bringen.“

Leider gelinge es nicht immer, solche Maßnahmen auch zeitnah umzusetzen, bedauerte der Minister. „Das sehen wir am besten am Beispiel der Windenergie: Im Jahr 2017 hatten wir mit 120 neuen Anlagen mit einer Gesamtleistung von 390 Megawatt einen Rekordzubau. Momentan ist der Ausbau der Windenergie im Land nahezu zum Erliegen gekommen.“ Vorwärts würde es nur dann wieder gehen, wenn die Standortnachteile in Baden-Württemberg durch einen regionalen Ausgleich in den Ausschreibungen wettgemacht würden, so Untersteller. „Dafür setze ich mich auf Bundesebene schon lange ein. Sehr lange. Zu lange.“

Versorgungssicherheit im Land steht

Ende des Jahres reduziert sich mit dem Abschalten des Kernkraftwerks Philippsburg 2 die konventionelle Kraftwerksleistung in Baden-Württemberg. Einfluss auf die Versorgungssicherheit im Land habe das jedoch nicht, betonte der Energieminister. „Baden-Württemberg war schon immer ein Stromimportland und wird es auch weiterhin bleiben. Die im Bericht seitens des ZSW ausgewerteten Studien geben keine Hinweise darauf, dass die Versorgungssicherheit nicht gewährleistet werden kann.“

Der durchschnittliche Strompreis für Haushalte stieg im Jahr 2018 gegenüber dem Vorjahr um 0,6 Prozent auf 29,5 Cent pro Kilowattstunde. „Das liegt im Wesentlichen an den gestiegenen Kosten für Beschaffung und Vertrieb“, erläuterte Minister Untersteller. „In Relation zum Bruttoinlandsprodukt liegen die Ausgaben für den Stromverbrauch mit zwei Prozent aber noch immer unterhalb des Niveaus von 1991.“

Mit Blick auf den Wärmebedarf von Gebäuden weist Professor Frithjof Staiß vom ZSW darauf hin, dass zwar insgesamt in Baden-Württemberg Fortschritte zu verzeichnen sind. „Die spezifische Verbrauchsminderung in Gebäuden wird jedoch häufig durch größere Wohnflächen kompensiert. Hier gilt es, parallel zu weiteren Effizienzanstrengungen zukünftig verstärkt erneuerbare Energien und Abwärme in der Wärmeversorgung einzusetzen. Mit der seitens der Landesregierung geplanten Einführung einer verbindlichen kommunalen Wärmeplanung für große Kreisstädte und Stadtkreise kann dies maßgeblich unterstützt werden“.

Der Monitoring-Bericht zur Energiewende in Baden-Württemberg steht wie die Vorgängerberichte auf der Internetseite des Umweltministeriums zum Download bereit.

16.12.2019 | Quelle: Umweltministerium Baden-Württemberg | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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