Windenergie-Ausschreibung leicht überzeichnet

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Die letzte Ausschreibungsrunde dieses Jahres für Windenergie an Land war mit 686 Megawatt leicht überzeichnet. Es standen 500 Megawatt zur Ausschreibung an. Die meisten Gebote kamen aus Brandenburg.

Die Bundesnetzagentur hat heute die Zuschläge der Ausschreibung für Windenergie an Land für den Gebotstermin an 1. Dezember 2019 erteilt. Diese Runde der Windenergie-Ausschreibung war leicht überzeichnet. Das Ausschreibungsvolumen von 500 Megawatt war etwas geringer als in den anderen Ausschreibungsrunden des Jahres 2019. Es gab 76 eingereichte Gebote im Umfang von 686 Megawatt. Ob sich daraus eine Trendwende für die Windenergie an Land schlussfolgern lässt, muss sich nach Ansicht der Bundesnetzagentur jedoch noch zeigen.

Die Bundesnetzagentur hat 56 Gebote mit einem Volumen von 509 Megawatt bezuschlagt. Die Gebotswerte diese Gebote lagen zwischen 5,74 ct/kWh und 6,18 ct/kWh. Die verbesserte Gebotslage führte zu einem leichten Absinken des durchschnittlichen Zuschlagswertes gegenüber der Vorrunde von 6,20 ct/kWh auf 6,11 ct/kWh.

Regional betrachtet verteilten sich die Zuschläge volumenmäßig mehrheitlich auf Gebote in Brandenburg (174.260 kW auf 17 Zuschläge), Niedersachsen (73.250 kW auf 3 Zuschläge), Nordrhein-Westfalen (72.630 kW auf 11 Zuschläge) und Schleswig-Holstein (48.600 kW auf 6 Zuschläge). In dieser Runde gingen acht Zuschläge an Bürgerenergiegesellschaften, darunter zwei für einen Standort in Bayern. Zwei Gebote wurden wegen vermeidbarer Formfehler ausgeschlossen.

Auch wenn die Windenergie-Ausschreibung leicht überzeichnet war, warnt Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung: „Die leicht positivere Entwicklung bietet keinen Anlass für eine Entwarnung: Der massive Einbruch beim Windenergie-Ausbau in diesem Jahr erfordert konsequentes Handeln: Es muss ausreichend Fläche für neue Windkraftanlagen geben, Planungs- und Genehmigungsverfahren müssen beschleunigt werden. Die Hemmnisse beim Windkraftausbau müssen zügig beseitigt werden. Auch aufgrund des Einbruchs beim Windenergieausbau schätzen wir, dass bis 2030 jährlich etwa 3,7 Gigawatt Windkraft an Land neu zugebaut werden müssen, um das 65-Prozent-Ziel zu erreichen.“

20.12.2019 | Quelle: Bundesnetzagentur, BDEW | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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