Neuer Leitfaden zum Smart-Meter-Rollout für Photovoltaik
Photovoltaik-Anlagen bleiben zwar vorerst von der Smart-Meter-Pflicht ausgenommen. Allerdings soll die Einbaupflicht gemäß Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) bereits im Herbst diesen Jahres auch auf Erzeugungsanlagen ausgeweitet werden. Der Messtellenbetreiber Commetering und die Anwaltskanzlei Bredow Valentin Herz haben deshalb ihren Leitfaden zum Smart-Meter-Rollout für Photovoltaik-Betreiber überarbeitet.
Der Smart-Meter-Rollout kommt für Solarbetreiber also später, aber er kommt. Neu in dem Leitfaden ist vor allem die Differenzierung von Photovoltaikanlagen mit und ohne Steuerung. Entlang dieser beiden Kategorien wird sich der Starttermin für die PV voraussichtlich unterscheiden.
Noch viele Unwägbarkeiten
Dr. Bettina Hennig von der Kanzlei von Bredow Valentin Herz: „Der Smart Meter Rollout ist aus juristischer Perspektive leider noch immer von Unwägbarkeiten geprägt. Auch in den kommenden Monaten rechnen wir mit weiteren Änderungen und Anpassungen. Mit dem Leitfaden wollen wir daher PV-Betreibern eine Orientierung geben.“
Fabian Zuber, Mitinitiator von Commetering: „Wir gehen derzeit davon aus, dass nicht-steuerbare Anlagen ab Ende des Jahres zu Pflichteinbaufällen werden, sobald die juristischen Hürden genommen sind. Die Bundesregierung plant hierfür eine Anpassung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes. Wenn es so kommt, müssen Betreiber vor allem kleinerer PV-Anlagen dann mit dem potentiellen Einbau von Smart Metern rechnen. Bei steuerbaren Anlagen, die meist über 30 Kilowatt groß sind, könnte dies noch etwas länger dauern. Hier sind die technischen Grundlagen für die Marktfähigkeit der intelligenten Messsysteme bis auf Weiteres noch nicht geregelt.“
Geringe Akzeptanz bei PV-Betreibern
Für Betreiber von Photovoltaikanlagen ist die Verzögerung insofern eine gute Nachricht, als das sie den anstehenden Smart-Meter-Rollout überaus kritisch sehen. Das zeigt eine Umfrage, die das Photovoltaikforum im Januar 2019 gemeinsam mit ComMetering gemacht hat. Rund 1500 Betreiber von Photovoltaikanlagen aus dem gesamten Bundesgebiet bewerten darin den anstehenden Smart-Meter-Rollout. Demnach ist die Akzeptanz des geplanten Pflichteinbaus von intelligenten Messsystemen unter PV-Anlagenbetreibern verheerend. Nicht einmal jeder Vierte sieht darin einen energiewirtschaftlichen Nutzen. 77 Prozent der Befragten haben hingegen eine ablehnende Haltung.
14.2.2020 | Quelle: Commeting GmbH | solarserver.de
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