EON: Solardeckel betrifft Mittelstands-Unternehmen

Zu sehen sind die PV-Module auf dem Firmendach von Solarfocus.Foto: Solarfocus GmbH
Solaranlage auf dem Firmendach.
Nach einer Umfrage des Energiekonzerns E.ON ist Photovoltaik in kleinen und mittleren Unternehmen am beliebtesten für Ökostromerzeugung. E.ON schließt daraus der 52-Gigawatt-Solardeckel betrifft besonders den unternehmerischen Mittelstand.

Das Interesse unter Mittelständlern für Photovoltaik sei groß, belegt eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey unter Entscheidern kleiner und mittlerer Firmen im Auftrag von EON. Aus Sicht der Unternehmer hat Photovoltaik mit 44,5 Prozent das größte Potenzial für die Erzeugung von Ökostrom. Auf Platz zwei der zukunftsweisenden erneuerbaren Energien landen Blockheizkraftwerke (23,5 Prozent), aber auch Windkraft (9,3 Prozent) spielt eine Rolle. Die Mehrheit (rund 62 Prozent) aller Mittelständler glaubt, dass sie mit der Produktion von Ökostrom entscheidend zur Energiewende beitragen kann. Der Solardeckel ist dafür laut EON ein Hemmnis.

„Wir erleben, dass viele Unternehmen verunsichert sind. Sie zögern mit dem Bau einer Photovoltaikanlage und hoffen darauf, dass der 52-Gigawatt-Deckel gestrichen wird“, sagt Victoria Ossadnik, Vorsitzende Geschäftsführerin der EON Energie Deutschland. Für Firmen, die einen hohen Anteil des selbst erzeugten Stroms verbrauchen und den Rest direkt vermarkten wollen, lohnt sich eine Anlage auch ohne staatliche Zuschüsse. Die Verunsicherung sei aber auch unter diesen Firmen groß, sagt Ossadnik. „Eine weiterführende Förderung seitens der Bundesregierung würde den Ausbau der Erneuerbaren Energien in Deutschland in jedem Fall vorantreiben.“

Nach aktueller Rechtslage läuft die staatliche Unterstützung für Solaranlagen bis 750 Kilowatt Peak aus, sobald die in Deutschland installierte Photovoltaikleistung 52 Gigawatt erreicht. Dies wird in den kommenden Monaten erwartet. PV-Anlagen, die im zweiten Kalendermonat nach dem Stichtag in Betrieb gehen, würden dann keine Förderung mehr erhalten.

PV ist für Mittelstand wichtigste Ökostrom-Technologie

Jedes fünfte mittelständische Unternehmen (22,2 Prozent) erzeugt laut der Studie bereits Ökostrom. Die Entscheider in diesen Firmen interessieren sich vor allem überdurchschnittlich stark für Solarenergie und Windkraft: 76,5 Prozent können sich zusätzlich eine Dach-, 11,8 Prozent eine Freiflächenphotovoltaikanlage auf dem Firmengelände vorstellen, 24,7 Prozent ein Blockheizkraftwerk (Kraft-Wärme-Kopplung) und 18 Prozent ein Kleinwindrad.

Anteil Unternehmen mit PV doppelt so hoch wie unter Privaten

Aktuell verfügen die meisten deutschen Mittelständler, die Ökostrom produzieren, der Umfrage zufolge über Photovoltaikanlagen – wie die privaten Haushalte. Der Anteil der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) mit Solaranlage ist allerdings etwa doppelt so hoch. Rund 18 Prozent der Mittelständler erzeugen Strom aus Sonnenenergie, unter Privathaushalten sind es dagegen nur 7 Prozent*. Von den ökostromproduzierenden KMU verfügen insgesamt 82,2 Prozent über eine Solaranlage. 17,1 Prozent haben ein Blockheizkraftwerk, 6,9 Prozent verfügen über eine Biomasseanlage und 4,8 Prozent über ein Windrad.

Das Meinungsforschungsinstitut Civey befragte im Auftrag von EON 2.500 Entscheider aus kleinen und mittleren Unternehmen vom 5.12.2019 bis zum 08.01.2020.

19.2.2020 | Quelle: E.ON | solarserver.de
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