Industrie fordert Nachbesserungen für Nationale Wasserstoffstrategie
Die Power to X Allianz, ein Bündnis aus Unternehmen und Verbänden aus der Automobil- und Ölindustrie sowie der Energiewirtschaft, begrüßt die Nationale Wasserstoffstrategie der deutschen Bundesregierung. Sie stelle einen wichtigen Schritt auf dem Weg zu einer sektorenübergreifenden Energiewende dar. Grüner Wasserstoff und seine Folgeprodukte können demnach einen entscheidenden Beitrag zur Erreichung der Pariser Klimaschutzziele leisten. Um zeitnah einen Markthochlauf von klimafreundlichen Technologien „Made in Germany“ zu initiieren, hat die Power to X Allianz nun zehn Punkte formuliert, die in der aktuellen Fassung der Nationalen Wasserstoffstrategie noch nicht enthalten sind, aber unbedingt Berücksichtigung finden sollten.
Das Institut für Wärme und Oeltechnik (IWO) unterstützt als Mitglied der Power to X Allianz die Thesen des Zehn-Punkte-Plans zur Nationalen Wasserstoffstrategie. „Wie die PtX Allianz begrüßen wir diesen Vorstoß der Bundesregierung und sehen zugleich noch Verbesserungspotenzial“, sagt IWO-Geschäftsführer Adrian Willig. „Insbesondere weist die PtX Allianz zurecht darauf hin, dass die Nutzung von Wasserstoff anwendungsoffen für alle Sektoren ermöglicht werden sollte. Es wäre falsch, sich hier allein auf bestimmte Anwendungsbereiche zu fokussieren.“
Markthochlauf erfordert vielfältigen Einsatz
Laut Willig unterbinde eine solche Beschränkung nicht nur Innovationen: „Auch die Aktivierung von Skalierungseffekten droht dadurch hinter dem zurückzubleiben, was möglich und notwendig wäre. Das jedoch würde einen erfolgreichen Markthochlauf von grünem Wasserstoff und seinen Folgeprodukten wie PtX unnötig gefährden.“
Wichtig sei es darum, einen möglichst vielfältigen Einsatz der innovativen Energieträger zu ermöglichen. „Völlig zurecht sieht die PtX Allianz daher auch im Gebäudesektor wichtige Anwendungsmöglichkeiten – zum Beispiel für Power-to-Liquid und Power-to-Gas“, so Willig weiter. „Insofern sollte der künftige Einsatz von PtX-Produkten, neben der Verwendung von Biobrennstoffen, auch im neuen Gebäudeenergiegesetz Anerkennung finden. Das ist derzeit noch nicht in ausreichendem Maße der Fall.“ Ein erster Schritt für die verstärkte Nutzung von grünem Wasserstoff könnte der Einsatz in Raffinerien sein, so Willig.
25.02.2020 | Quelle: IWO | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH