Grüner Wasserstoff für Raffinerie in Rotterdam

Zu sehen ist die Rotterdamer Raffinerie , in der grüner Wasserstoff zum Einsatz kommen soll.Foto: Neste/Hugo de Wolf - De Wolf Images
In der Rotterdamer Raffinerie will Neste synthetische Kraftstoffe wie Diesel und Kerosin mit grünem Wasserstoff produzieren.
Grüner Wasserstoff soll grauen, aus Methan hergestellten Wasserstoff bei der Produktion von synthetischen Kraftstoffen ersetzen.

Ein „Multi-Megawatt Hochtemperatur-Elektrolyseur zur Erzeugung von grünem Wasserstoff für die Herstellung von hochwertigen Biokraftstoffen“ wurde kürzlich in Nestes Raffinerie für erneuerbare Produkte gestartet. In das Projekt MULTIPLHY sind neben Neste, Hersteller für erneuerbaren Diesel und Kerosin, die französische Forschungsorganisation CEA als Technologiepartner, der luxemburgischen Anlagenbauer Paul Wurth, der Energieversorger ENGIE und das Cleantech Unternehmen Sunfire involviert. Das Konsortium wird den weltweit ersten Hochtemperatur-Elektrolyseur im Multi-Megawatt-Maßstab installieren, integrieren und betreiben. Geführt von CEA als Projektkoordinator erhält das Projektkonsortium als Teil des EU-geförderten Horizon 2020 FCH2-JU Programms eine Finanzierung von 6,9 Mio. Euro.

MULTIPLHY ist das erste Demonstrationsprojekt der Hochtemperatur-Elektrolyse mit 2,6 MW Nennleistung bei einem elektrischen Wirkungsgrad von bis zu 85 Prozent (AC to LHV H2) im industriellen Raffinerieprozess. Grüner Wasserstoff wird mit einer Wasserstoffproduktionsleistung von 60 kg/h hergestellt.

“Dieses Projekt zeigt, welche großen Fortschritte wir machen, um unsere Technologie auf das nächste Level zur Erzeugung von grünem Wasserstoff zu bringen und um den Weg für eine weitere Skalierung auf 100 MW zu ebnen“, sagt Nils Aldag, Geschäftsführer von Sunfire.

„ENGIE freut sich als Projektpartner von MULTIPLHY, Nestes Raffinerie zu dekarbonisieren. Das ist das weltweit erste Multi-Megawatt Hochtemperatur-Elektrolyseur-Projekt zur Herstellung von Wasserstoff. Wir werden unser Wissen erweitern und unsere Expertise einbringen, um die auf erneuerbarem Wasserstoff basierenden Lösungen von ENGIE zu erweitern und unseren Kunden eine CO2-neutrale Reise zu ermöglichen“, so Michèle Azalbert, CEO von ENGIE’s Hydrogen Business Unit.

Bis Ende 2024 und mindestens 16.000 Betriebsstunden des Elektolyseurs wird grüner Wasserstoff von insgesamt etwa 960 Tonnen hergestellt. Das vermeidet circa 8.000 Tonnen an Treibhausgasen. Das Projekt unterstützt den Ansatz zur Carbon Direct Avoidance (CDA) durch die Substitution von „grauem“ Wasserstoff aus Methan-Dampf-Reformen (SMR) mit zertifiziertem grünen Wasserstoff.

12.3.2020 | Quelle: Sunfire | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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