Förderkompass der Bayerischen Energieagenturen
Selbst Experten fällt es schwer, im Gestrüpp des deutschen Förderdschungels den Überblick zu behalten. BAFA oder KfW? Bundesförderung oder Ländermittel? Hinzu kommen Förderprogramme von Energieversorgern. Positiv: Wer finanzielle Unterstützung bei Energiewende-Projekte braucht, kann sich unterstützen lassen. Doch inzwischen gibt es so viele verschiedene Förderungen mit so unterschiedlichen Zielgruppen und Voraussetzungen, dass es für viele schwierig ist, die passende Förderung zu identifizieren.
In Bayern finden Bürger nun Hilfe. Denn die Bayerischen Energieagenturen haben einen übersichtlichen Förderkompass veröffentlicht. Egal ob Kommunen, Unternehmen oder Privatpersonen: In der aktualisierten Fassung mit Stand von Februar 2020 findet jeder die notwendigen Informationen.
Der Förderkompass der Bayerischen Energieagenturen erfasst Fördermöglichkeiten für Photovoltaik und Stromspeicher. Auch die Elektromobilität bietet Förderchancen. Den Kern des Förderkompasses machen aber die vielfältigen Programme für die Heizung aus: Von der Solarwärme, über Biomasse und Wärmepumpen bis hin zu KWK-Anlagen.
Förderung für Heizen mit Erneuerbarer Energie umgekrempelt
Schon seit Jahresbeginn 2020 hat der Bund seine Förderung für das Heizen mit Erneuerbarer Energie komplett umgekrempelt und gewährt nun keine fixen Zuschüsse mehr, sondern zahlt anteilig bis zu 45 Prozent der Investitionskosten – brutto wohlgemerkt.
Diesen Höchstsatz erhält allerdings nur, wer eine Ölheizung in Rente schickt. Wird ein anderes Heizungssystem erneuert, liegt die maximale Förderung immerhin bei 35 Prozent. Neu ist, dass die Förderung auch auf alle Arbeiten gewährt wird, die unmittelbar zur Vorbereitung und Umsetzung einer förderfähigen Maßnahme notwendig sind, also von der Sanierung des Heizraumes bis zur Entsorgung des alten Öltanks. Darunter fallen künftig auch die Aufwendungen für Beratung, Planung und Baubegleitung. Und zum ersten Mal überhaupt bezuschusst der Bund nun sogar Anlagen im Neubau, auch hier mit einem Höchstsatz von 35 Prozent.
Deutlich aufgestockt wurden auch alle wichtigen KfW-Programme für energieeffizientes Bauen und Sanieren. Nun sind Tilgungszuschüsse bis zu 48.000 Euro pro Wohneinheit möglich, selbst Einzelmaßnahmen werden mit 20% und bis zu 10.000 Euro gefördert.
Lange erwartet wurde auch die Möglichkeit, Sanierungskosten von der Steuer abzusetzen. Auch dies hat die Bundesregierung nun ermöglicht. Allerdings ist zu bedenken, dass nicht alles gleichzeitig genutzt werden kann. Der Sanierer muss sich also zwischen BAFA-Zuschuss, KfW oder Steuervorteil entscheiden.
Der Förderkompass der Bayerischen Energieagenturen kann unter diesem Link heruntergeladen werden.
26.3.2020 | Quelle: Energieagentur Ebersberg-München| solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH