Solarthermie in Lateinamerika für Fernwärme und Industrie

Auf dem von den Spaniern einst gebauten Hauptplatz der peruanischen stadt Cajamarca sitzt ein indigenes Paar in traditioneller Ttacht. Im Hintergrund die Anden.Foto: Oliver Ristau
Wärme für Lateinamerika: Viele Städte wie das peruanische Cajamarca verfügen zwar über viel Solareinstrahlung aber wenig Solarthermie.
Der schwedische Hersteller von Solarthermiekollektoren Absolicon liefert Technologien für eine Fabrik in Peru. Die Solarwärme könnte in Lateinamerika künftig nicht nur für viele Industrien zum Einsatz kommen. Auch für die bisher noch kaum existente Fernwärme für Haushalte ist sie eine Option.

Der schwedische Solarwärmespezialist Absolicon liefert Solarthermie für Fernwärme und Industrie in Lateinamerika. Wie die Firma aus Härnösand mitteilte, geht es dabei konkret um die Lieferung einer Produktionslinie nach Peru. Die auf die Abfall- und Ernährungswirtschaft spezialisierte Firma Waste away Tecnologias para Residuos (TWR) erwirbt demnach eine Linie zur Produktion des Solarkollektors vom Typ T160.

Das System ist für Industrieprozesse mit Temperaturen bis zu 160 Grad Celsius ausgelegt. Außerdem eignen sie sich für die Fernwärme und die solare Kühlung.

Das Umsatzvolumen der Transaktion beträgt vier bis fünf Millionen Euro. Absolicon ist außerdem über einen Provision von vier Prozent an den Verkäufen beteiligt. Die Produktionslinie kann jährlich eine Kollektorfläche von 100.000 m² produzieren. Das entspreche somit einer Leistung von 50 Megawatt (MW). Die Anlage arbeitet mit sechsarmigen Automationsrobotern. Eine vergleichbare Linie haben die Schweden auch nach China geliefert.

Bergbau, Meerwasserentsalzung und solare Fernwärme

Die Solarwärmetechnologie eigne sich, um in Lateinamerika den Energie-Mix in der Industrie und in Städten zu verändern, so Absolicon. So verfügt der Westen des Kontinents in Peru, Chile, Bolivien, Ecuador und Kolumbien über viele Regionen mit globalen Solareinstrahlungsmaxima.

Abnehmer TWR arbeite in Lateinamerika neben 1.800 Gemeinden insbesondere für die Lebensmittel- und Abfallindustrie. Als mögliche Abnehmer der Solarwärmetechnologie gilt die Bergbaubranche und die Fischindustrie. Außerdem komme die Solarthermie als Energiequelle für die Entsalzung von Meer- und Brackwasser in Betracht. Zudem sei die solare Nah- und Fernwärme ein attraktiver Markt. Er betreffe rund neun Millionen Menschen in Südamerika, die jenseits einer Höhe von 1.000 Meter wohnten und Wärmequellen benötigen.

15.4.2020 | Quelle: Albicon | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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