Wettlauf um Photovoltaik-Hybridkraftwerk an Staumauer, Solarthemen

Staumauer mit PhotovoltaikmodulenFoto: ewz
Auf der Fotomontage schon zu sehen: Photovoltaik auf der Staumauer
Das Elektrizitätswerk der Stadt Zürich (ewz) will noch vor dem Energieversorger Axpo das erste Photovoltaik-Kraftwerk auf einer Staumauer im Schweizer Hochgebirge bauen.

Vor einigen Tagen hatte die Axpo die Baugenehmigung für 2 Megawatt (MW) Photovoltaik an einer Staumauer auf 2500 Meter Höhe erhalten. Die Hybridisierung dieses Solar-Wasserkraftwerks soll 2021 abgeschlossen sein. Die ewz könnten jetzt aber noch schneller sein. Bereits im Juli wollen die Züricher mit der Installation von über 1200 Solarmodulen auf der Staumauer des Speichersees Albigna im Kanton Graubünden in knapp 2200 Meter Höhe beginnen. Am 7. April 2020 hat die zuständige Bündner Gemeinde Bregaglia die außergewöhnliche Solar-Anlage genehmigt.

Die Leistung soll dort bei rund 410 kW liegen: Damit strebt ewz dank klarer Luft, niedriger Umgebungstemperaturen und Schneereflexion eine jährliche Erzeugung von 500.000 Kilowattstunden an.

Erträge höher als erwartet

Bereits im Mai 2018 hatte das Unternehmen mit „einigen, wenigen“ Photovoltaik-Modulen an dieser Staumauer ein Pilotprojekt gestartet, dessen Ertrag höher als erwartet ausgefallen ist. Diese positiven Erfahrungen haben mit dazu beigetragen, weitere Module auf der nach Süden ausgerichteten Wasserseite der rund 600 Meter langen Staumauer zu installieren. Im Gegensatz dazu kann beim geplanten Axpo-Kraftwerk die viel größere Fläche der Talseite der Staumauer genutzt werden.

„Ich bin sehr stolz, dass die Idee und die Realisierung der Pilotanlage von unseren Bergeller Mitarbeitern kam. Dieses Projekt zeigt einmal mehr die Innovationskraft von ewz und leistet aktiv einen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz“, zeigt sich ewz-Direktor Benedikt Loepfe zufrieden. Er leitet den Energieversorger seit Mitte März interimsmäßig.

Hälfte der Stromproduktion im Winter

Das Züricher Elektrizitätswerk erwartet, dass aufgrund der reflektierenden Schneedecke rund die Hälfte der Solarstromproduktion in den Wintermonaten anfällt. „Die Anlage trägt somit zur Versorgungssicherheit im Winter bei“, heißt es deshalb vom ewz.

Die ab Mitte Juli geplanten Installationsarbeiten werden größtenteils durch die ewz-Mitarbeiter betreut, die bereits das Pilotprojekt initiiert haben. Sie werden künftig auch die Wartungsarbeiten übernehmen.

17.4.2020 | Autor: Ralf Köpke | solarserver.de
© Solarthemen Media GmbH

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