Corona bringt Photovoltaik-Zubau in UK ins Stocken
Das Fehlen einer robusten heimischen Fertigungsindustrie macht Großbritannien in hohem Maße von Importen abhängig, um die Nachfrage zu befriedigen. Laut GlobalData, einem Daten- und Analyseunternehmen, wird sich die jüngste Produktionsstörung in China voraussichtlich auf Großbritannien auswirken. Bis Ende 2020 wird der Markt voraussichtlich ins Stocken geraten und leicht zurückgehen.
Somik Das, Senior Power Analyst bei GlobalData, kommentiert: „Die Quarantänemaßnahmen werden die Entwicklungsfristen wahrscheinlich um mindestens ein Viertel verschieben, was sich auf die Bereitstellung von Solarprojekten auswirkt.“ Vor dem Ausbruch von COVID-19 war die Solarindustrie zudem mit politischen Änderungen konfrontiert, die das Wachstum behinderten. „Die Pandemie dürfte den Sektor jetzt jedoch noch weiter verlangsamen. Die jährlich installierte Leistung sollte 2020 290 MW erreichen, wurde jedoch auf 220 MW revidiert.“, so der Analyst.
Politisches Umfeld für PV in UK schwierig
Im Jahr 2015 hat die britische Regierung ihre Unterstützung für große Solarparks eingestellt und reduzierte die Einspeisetarife für kleine Systeme. Im Jahr 2019 ersetzte die Regierung sie durch die Smart Export Guarantee, was zu einer Verlangsamung des Inlandsmarktes führte. Jetzt würde die Pandemie den Photovoltaik-Zubau in UK weiter belasten und verlangsamen. „Die Einführung von Reisebeschränkungen hat Projekte gestoppt, die sich im Bau befinden. Die Beschränkungen wirken sich auf die Verlagerung von Arbeitnehmern und Lieferanten auf Bau- und Servicestellen aus. Störungen entlang der Lieferkette dürften zu einem Anstieg der Gerätepreise führen, was die wirtschaftliche Attraktivität des Solarmarktes beeinträchtigen wird“, so Das.
Laut dem Analysten hat die britische Regierung versucht, die Photovoltaik ohne Subventionen auszubauen. Nach der Einführung der Smart Export Guarantee expandierte der Markt aber nicht mehr so schnell wie zuvor, da die Bereitstellung hauptsächlich auf Wohn- und Gemeindeebene erfolgte. Kurzfristige Stromabnahmeverträge (PPAs) hätten dem Photovoltaik-Zubau in UK auch nur wenig Erleichterung verschafft. „Jetzt in der Pandemie bereiten die steigenden Ausrüstungskosten den Photovoltaik-Entwicklern Kopfschmerzen. Daher muss die Regierung Maßnahmen ergreifen, um sicherzustellen, dass die Interessen der Entwickler in diesem Sektor nur minimal geschädigt werden“, fordert Das.
20.4.2020 | Quelle: GlobalData | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH