Photovoltaik-Zubau in Frankreich stagniert

Zu sehen ist ein Balkendiagramm, dass den Photovoltaik-Zubau in Frankreich von 2014 bis 2019 zeigt.Quelle: SDES, Grafik: DFBEW
Entwicklung des Photovoltaik-Zubaus in Frankreich 2014 bis 2019 (in MW).
In Frankreich produzierte die Photovoltaik im vergangenen Jahr 11,6 TWh. Das entspricht 2,5 Prozent des Nettostromverbrauchs. Für die kommenden Jahre plant die Regierung aber einen deutlich schnelleren Zubau als bisher.

Das Deutsch-französischen Büro für die Energiewende (DFBEW) hat in seinem Barometer die wichtigsten Kennzahlen für den Photovoltaik-Zubau in Frankreich zusammengestellt. Das Barometer umfasst wichtige Kernzahlen der Branche in Frankreich und geht auf den Zubau nach Anlagenklassen, die regionale Verteilung der installierten Anlagen, die Stromerzeugung sowie die letzten Ausschreibungen ein.

Entwicklung der installierten PV-Leistung in Frankreich

Im Jahr 2019 betrug die Stromerzeugung aus PV-Anlagen 11,6 TWh. PV-Anlagen decken somit in Frankreich 2.5 % des Nettostromverbrauchs. Ende 2017 standen 7.050 direkte Arbeitsplätze mit der französischen Photovoltaikbranche in Verbindung. Diese erwirtschaftete einem Umsatz von 4.688 Mio. Euro.

Der im Januar 2020 vorgelegte Entwurf zur Aktualisierung der französischen mehrjährigen Programmplanung für Energie (Programmation Pluriannuelle de l’Energie, PPE) sieht bis 2023 für PV-Anlagen ein Ausbauziel von 20,1 GW und bis 2028 einen Ausbaukorridor zwischen 35,1 GW und 44,0 GW vor.

Photovoltaik-Zubau in Frankreich seit 2014

Seit 2014 verlief der Zubau an neuen PV-Anlagen relativ konstant, lediglich im Jahr 2016 lag der Zubau bei unter 600 MW. Am 31. Dezember 2019 erreichte die installierte PV-Gesamtleistung in Frankreich 9,9 GW, wobei im Jahr 2019 28.683 neue PV-Anlagen mit einer Gesamtleistung von 966 MW in Betrieb genommen wurden.

Insgesamt waren bei Ende Dezember 2019 in Frankreich 454.394 PV-Anlagen in Betrieb. Somit hat sich die Entwicklung der neu angeschlossenen Anlagen im Vergleich zum Vorjahr beschleunigt (876 MW im Jahr 2018 – Steigerung um 10 % im Vergleich zum Vorjahr). Ende Dezember 2019 befanden sich Projekte mit einer Gesamtleistung von 7,0 GW in der Warteschleife. Dies entspricht einem Anstieg um 56 % seit Anfang 2019. 55 % der neu angeschlossenen PV-Leistung entfällt auf Anlagen mit einer Leistung von 250 kW oder mehr, obwohl diese lediglich 1 % der im Jahr 2019 neu angeschlossenen Anlagen ausmachen. Kleinanlagen mit weniger als 9 kW machen zahlenmäßig rund 86 % der neu angeschlossenen Anlagen aus, aber nur rund 10 % der zugebauten Anlagenleistung.

Ergebnisse des letzten Gebotszeitraums der Ausschreibung für Aufdachanlagen

Bezuschlagte Photovoltaik-Aufdachanlagen mit einer Leistung von 100 kW bis 500 kW erhalten eine feste Einspeisevergütung. Bei einer Leistung von 500 kW bis 8 MW erhalten Photovoltaik-Aufdachanlagen eine Vergütung in Form einer Marktprämie.

Der durchschnittliche Zuschlagswert für die insgesamt 306 erfolgreichen Projekte des neunten Gebotszeitraums beläuft sich auf 8,62 ct/kWh für große Anlagen (500 kW bis 8 MW). Bei Anlagen zwischen 100 und 500 kW waren es 9,65 ct/kWh. 23 % der erfolgreichen Gebote sind Projekte, die das Instrument der finanziellen Bürgerbeteiligung nutzen. Hierfür bekommen diese Projekte eine Prämie in Höhe von 0,3 ct/kWh.

Ergebnisse des letzten Gebotszeitraums der Ausschreibung für Freiflächenanlagen

Der durchschnittliche Zuschlagswert für die Solarpark-Projekte des vergangenen Gebotszeitraums beläuft sich auf 6,4 ct/kWh. Bei den Freiflächenanlagen erhalten 58 % der bezuschlagten Projekte den Aufschlag für die finanzielle Bürgerbeteiligung in Höhe von 0,3 ct/kWh. Zudem werden 63,5 % der Projekte auf Konversionsflächen wie Mülldeponien, Industriebrachen, kontaminierten Flächen und stillgelegten Steinbrüchen errichtet.

Das vollständige Photovoltaik-Barometer zum Photovoltaik-Zubau in Frankreich des DFBEW steht unter dem nebenstehenden Link zum Herunterladen bereit.

23.4.2020 | Quelle: DFBEW | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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