Regeneratives Wasserstoffmobilitäts-Projekt in Norddeutschland

Rechts ein Container mit technischen Anlagen, im Hintergrund eine Windkaftanlage. Vor dem geöffneten Container stehen zwei Menschen. Ein Auto parkt vor einem weiteren Container.Foto: GP Joule
Elektrolysere in zwei Containern liefern Wasserstoff für Fahrzeuge
Im nordfriesischen Niebüll hat jetzt mit dem ersten Spatenstich für die "eFarm" der Aufbau eines Wasserstoffmobilität-Projektes begonnen. Initiiert hat es die GP Joule GmbH.

Das Wasserstoffmobilitäts-Projekt eFarm soll zeigen, dass sich mit dem Energieträger neue Möglichkeiten eröffnen. Es soll CO2-frei  Energie aus Sonne und Wind  für  Mobilität, Wärme und Industrie verfügbar machen. 
Das nach Aussage von GP Joule größte  deutsche  H2-Mobilitätsvorhaben  soll die einzelnen Sektoren des Energiesystems verbinden. Derzeit befindet es sich in der  Bauphase. Die eFarm soll  100 Prozent grünen Wasserstoff  in die Mobilität liefern. Somit generiere es regional außerdem Wertschöpfung  und Arbeitsplätze, sagt  Ove Petersen, Gründer und CEO der GP JOULE Gruppe. Er sieht darin ein Konzept, das Städten und Gemeinden, aber auch Bürgern  ganz neue Perspektiven  schaffe.

Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur fördert die eFarm und das Wasserstoffmobilität-Projekt  mit acht Millionen Euro. 

Sektoren koppeln mit Wasserstoff

„Wie erreichen wir unsere Klimaziele in Verkehr, Wärme und Industrie?“ Das fragt Petersen, um es selbst zu beantworten. „Ausschließlich durch die Nutzung der erneuerbaren Energien  in allen Energie-Sektoren.  Um diese  allerdings  für alle Sektoren  verfügbar, speicherbar und damit nutzbar zu machen,  muss  ein großer Teil  des Sonnen-  und Windstroms in Zukunft in  Wasserstoff  umgewandelt werden.“

Das Projekt  eFarm  solle genau diesen Ansatz  zeigen. Es gewinnt Windstrom  aus  älteren Windkraftanlagen  an  fünf Standorten und nutzt ihn anschließend zur Produktion von Wasserstoff.  Dabei entsteht in den Elektrolyseuren zusätzlich  Abwärme. Die ist in  vorhandenen  oder neu errichteten  Nahwärmenetzen somit für das Beheizen von Gebäuden verwendbar.

Mobile Speichercontainer

Der Wasserstoff  wird  anschließend in mobilen Speichercontainern per LKW zu  zwei  H2-Tankstellen transportiert, wo sie Brennstoffzellen-Busse, LKWs und auch PKWs  versorgen. Die Brennstoffzellen wandeln den Wasserstoff wieder in Strom  um, mit dem die Fahrzeuge angetrieben werden. „Klingt ganz einfach“, so André  Steinau, Referent der Unternehmensleitung bei GP JOULE und verantwortlich für das Wasserstoffmobilitäts-Projekt des Unternehmens. „Aber unsere  Projektentwickler  und Techniker haben mehrere Jahre Entwicklungsarbeit geleistet, bis  das Projekt  eFarm  realisiert werden konnte.“

Start mit Machbarkeitsstudie

2016 startete GP Joule bereits mit einer Machbarkeitsstudie mit Unterstützung des Landes Schleswig-Holstein in das Wasserstoffmobilitäts-Projekt, berichtet Steinau. „GP JOULE  ist selbst Projektierer, Errichter und Betreiber von nachhaltigen Projekten. „So können wir Innovationen  direkt  bei uns testen.“   

Neben dem  ersten Elektrolyse-Standort  im nordfriesischen  Bosbüll  wird außerdem jeweils eine  Wasserstoff-Tankstelle in Husum und Niebüll  errichtet und  betrieben.

19  weitere  Investoren seien zudem derzeit an dem  Projekt  eFarm  beteiligt. Und auch von deren Seite sei die Bereitschaft schon heute  groß, in  mehr als 100 Wasserstoff-Fahrzeuge  zu investieren, so Petersen.  “Damit entsteht endlich mal ein  echter  Zusammenhang  und Nutzen  zwischen  der regional en erneuerbaren  Energieerzeugung und  dem  lokalen  Verbrauch  an Energie. “ Dies ist entscheidend  für die Akzeptanz und den Ausbau der erneuerbaren Energieerzeugung, für die  Schaffung von Arbeitsplätzen und  langfristiger  Wertschöpfung.“

6.5.2020 | Quelle: GP Joule | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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