Petition übergeben: Ü20-Photovoltaikanlagen länger laufen lassen

Foto: SFV Deutschland
Mehr als 25 Umweltorganisationen haben ihre Petition „Kein Aus für Solaranlagen nach 20 Jahren“ per Online-Konferenz an das Bundeswirtschaftsministerium überreicht. Es geht ihnen darum, Ü20-Photovoltaikanlagen länger betreiben zu können.

Die Vereine hielten ihre Logos in die Kameras und verfolgten die virtuelle Übergabe mit den Vertretern des Ministeriums. Somit wollten sie ihrer Forderung für einen wirtschaftlichen Weiterbetrieb von Ü20-Photovoltaikanlagen Nachdruck verleihen.

Konkret geht es in der Petition um die Photovoltaik-Anlagen, die nach 20 Jahren aus der Förderung im Rahmen des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes (EEG) rausfallen. Für den Weiterbetrieb dieser Anlagen gibt es deshalb keine umsetzbaren gesetzlichen Regelungen.

Mehr als 120.000 Unterschriften

„Uns war wichtig, dass die Vereine, mit denen wir die Petition gestemmt haben, die Möglichkeit bekommen, an der Übergabe teilzunehmen. Ohne sie hätten wir es kaum geschafft, unser Klimaschutz-Anliegen zum Weiterbetrieb von funktionstüchtigen Solarstromanlagen zu verbreiten“ freut sich die Geschäftsführerin des Solarenergie-Förderverein Deutschland Susanne Jung. Erst auf ihre Initiative hin ist die Petition zum Erhalt der Ü20-Photovoltaikanlagen auf der Petitionsplattform WeAct gestartet worden. Mehr 70 Umweltinitiativen haben sich daran beteiligt. In kurzer Zeit kamen mehr als 120.000 Unterschriften zusammen.

Situation dramatisch

„Die Situation kann dramatischer nicht sein“, betont Jung. „Von einem Tag auf den anderen werden die bestehenden technischen und wirtschaftlichen Grundlagen für den Betrieb älterer Solaranlagen wegfallen. Der Weiterbetrieb steht vor dem Aus. Und das, obwohl die Betreiber allesamt bereit sind, Teil der klimafreundlichen, zukunftstauglichen Energieversorgung zu sein.“ Denn kostenintensive Umbauten, neue Zählerkonzepte und Vermarktungsverpflichtungen für Reststrom zu Minimalpreisen seien keine belastbaren Weiterbetriebsoptionen. Diese Position untermauert der Verein durch ein eigenes Gutachten.

Dazu sollten Betreiber laut aktueller Gesetzgebung sogar noch draufzahlen, wenn sie den Strom aus ihrer selbst nutzen wollen, moniert Jung. Das regelt die Verpflichtung zur Zahlung der EEG-Umlage auf Eigenverbrauch. „Das ist fast so, als würde man von Kleingärtnern verlangen, für ihre Tomaten, die im eigenen Garten anbaut und in der Familie verzehrt werden, Steuern zahlen zu müssen“.

Ohne wirtschaftliche Anschlussregeln könnte bis 2025 deshalb eine Leistung von rund 1 Gigawatt Ökostrom verloren gehen. Es ist aus Sicht der Umweltinitiaitven deshalb unverständlich, warum die Bundesregierung keine adäquate Lösung anbiete.

8.5.2020 | Quelle: SFV | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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