Bündnis fordert Konjunkturprogramm für grüne Wärmenetze

Geothermische Wärmenetze fristen noch ein Nischendasein. Zu sehen ist das Verlegen eines Wärmenetzes.Foto: struvictory - stock.adobe.com
Geothermische Wärmenetze fristen noch ein Nischendasein.
Eine Bündnis aus Klimaschutzorganisationen, Gewerkschaften und Unternehmen will den konsequenten Ausbau grüner Wärmenetze. Die bisherige Förderung reiche nicht aus, um die Umstellung auf erneuerbare Wärmequellen wie zum Beispiel die Solarthermie zu schaffen.

Ein breites Bündnis in Deutschland fordert ein Konjunkturprogramm für grüne Wärmenetze. Eine erfolgreiche Wärmewende brauche dringend mehr Investitionen. Nur so könne eine Umstellung von fossilen Energien auf erneuerbare oder klimaneutrale Wärme gelingen. Das fordern der Verband kommunaler Unternehmen, 8KU, die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di, die Deutsche Umwelthilfe, die Elektrizitätswerke Schönau und der Klima-Allianz Deutschland in einem gemeinsamen Papier.

Die bestehenden Ansätze, etwa im Programm Wärmenetze 4.0 oder im Entwurf des Kohleausstiegsgesetzes, seien für die vielfältigen Herausforderungen der Wärmewende zu zaghaft oder schlössen einige erneuerbare Technologien sogar aus. Das Bündnis wirbt daher dafür, die Förderung grüner Wärmenetze zu verbessern und sie auf eine breitere Basis zu stellen. Flankiert werden sollte das Förderprogramm etwa durch eine Überarbeitung des Systems für Abgaben, Umlagen und Steuern im Energiebereich. Dies fördere nicht nur die Sektorkopplung, sondern bringe auch Innovation und Klimaschutz mit den notwendigen Impulsen für Wirtschaft und Konjunktur zusammen.

Kommunale Wärmeplanung

Das Programm solle vor allem darauf abzielen, Wärmenetze in Stadt und Land um- und auszubauen, sie zu verdichten und sukzessive mit erneuerbarer Wärme zu befüllen. Das erfordere den großflächigen Umbau bestehender Wärmenetzsysteme in Ballungsräumen. Ein Schwerpunkt sollte dabei auch auf dem breiten Einsatz von Wärmespeichern und Power-to-Heat-Anlagen liegen.

Grundlage für eine nachhaltige Umstellung der Wärmenetze auf erneuerbare Wärme muss eine kommunale Wärmeplanung sein. Eine Verbesserung der personellen und finanziellen Ausstattung der Kommunen trage zudem zu einer hohen Qualität der Wärmeplanung bei.

Qualifikation von Arbeitskräften

„Für eine erfolgreiche Wärmewende und eine qualitativ hochwertige Umsetzung von Maßnahmen sind ausreichend Fachkräfte notwendig. Bei der Schaffung und dem Erhalt von Arbeitsplätzen im Bereich der Wärmenetze muss auf gute Arbeitsbedingungen und Bezahlung nach Tarif geachtet werden. Auch begleitende Qualifizierungsmaßnahmen sind dringend notwendig“, unterstreicht das Bündnis.

Die Wärmewende ist ein elementarer Bestandteil der Energiewende und damit der Klimaschutzpolitik. Für das Erreichen der Klimaziele von Paris ist ein klimaneutraler Gebäudebestand bis spätestens zum Jahr 2050 eine Grundvoraussetzung. Trotz seines enormen CO2-Einsparpotenzials hinkt der Wärmesektor seit Jahren beim Erreichen der Klimaziele hinterher. Daher sei jetzt ein starker politischer Impuls nötig, der die Wärmewende stärker in den Fokus rückt und die Transformation der Wärmeversorgung zum Bestandteil einer klimaschutzorientierten Modernisierungs- und Konjunkturpolitik macht.

13.5.2020 | Quelle: Klima-Allianz e.V. | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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