Elektromobilität: Fraunhofer IWKS baut Recycling-Zentrum ZDR-EMIL auf

Die Grafik illustriert das neue Recycling-Zentrum ZDR-EMIL des Fraunhofer IWKS.Grafik: Fraunhofer IWKS
Erst wenn ein Re-Use oder die Reparatur der Funktionskomponenten technisch nicht mehr möglich ist, wird das Recycling eingesetzt.
In Hanau entsteht zurzeit ein das Zentrum für Demontage und Recycling – Elektromobilität (ZDR-EMIL) als Teil des Fraunhofer IWKS. Ziel ist es, nachhaltige Prozesse für ein vollständiges Recycling der Komponenten von Elektro-Fahrzeugen zu entwickeln.

Die Kreislaufführung von wertvollen Ressourcen und die Reduktion des ökologischen Fußabdrucks der von Elektro-Fahrzeugen sind von entscheidender Bedeutung, um einen nachhaltigen Beitrag zu den Klimazielen zu leisten. Die Fraunhofer-Einrichtung für Wertstoffkreisläufe und Ressourcenstrategie IWKS setzt genau hier an und entwickelt gemeinsam mit Partnern aus Industrie und Forschung nachhaltige Prozesse für ein vollständiges Recycling der Komponenten von Elektro-Fahrzeugen. Als Weiterentwicklung des Fraunhofer IWKS am Standort Hanau baut die Forschungseinrichtung seit April 2020 ein nachhaltiges Zentrum für Demontage und Recycling – Elektromobilität (ZDR-EMIL) auf und macht es den regionalen Unternehmen aus Hessen verfügbar. Das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst fördert das neue Zentrum.

„Mit dem ZDR-EMIL werden automatisierte und flexible Demontage- und Recyclingprozesse für alle Komponenten aus Elektrofahrzeugen entwickelt. In Kooperation mit der regionalen Industrie können wir so eine hohe Recyclingeffizienz unter den Gesichtspunkten von Wirtschaftlichkeit, Resilienz und Nachhaltigkeit erreichen“, erklärt Jörg Zimmermann, Projektleiter des ZDR-EMIL. „Wichtig bei unserem Ansatz ist, dass wir alle Materialien zurückgewinnen. Dies beinhaltet die wertvollen kritischen Metalle, aber auch Konstruktionswerkstoffe wie Kunststoff, Aluminium und Stahl, die in weitaus größerer Menge enthalten sind. So wird eine Deponierung und Dissipation vermieden.“ Für eine effiziente und ökologisch sinnvolle Umsetzung ist es erforderlich, Prozesse auf die jeweiligen Bedürfnisse von Unternehmen auszurichten, abhängig von vorhandenen Infrastrukturen, anvisierter Aufbereitungstiefe, Investitionsrahmen und strategischen Partnern. Somit kann die Industrie von der Infrastruktur und dem Know-how des Fraunhofer IWKS bei der Umsetzung nachhaltiger Materialkreisläufe in der Elektromobilität profitieren.

Effiziente Kreislaufwirtschaft für die Elektromobilität

Das ZDR-EMIL etabliert eine effiziente Kreislaufwirtschaft für Funktionskomponenten der Elektromobilität, wie Batterien, Brennstoffzellen, Leistungselektronik und Magnete aus Elektromotoren von der Demontage über Re-Use bis zum Recycling. Der Fokus liegt dabei auf der automatisierten sicheren Demontage sowie auf nachhaltigen mechanischen und hydromechanischen Behandlungsmethoden und der selektiven Zerkleinerung, die eine Wiederverwertung aller Produktkomponenten ermöglicht. Hier baut das Fraunhofer IWKS auf seiner langjährigen Expertise in der Ressourcenforschung auf.

Erst wenn ein direkter Wiedereinsatz im Sinne von Re-Use und Reparatur der Funktionskomponenten technisch nicht mehr möglich ist, wird das funktionale Recycling, also die Rückgewinnung der Funktionsmaterialien, oder die Rückgewinnung von Ausgangsstoffen für die Synthese neuer Materialien eingesetzt. Ziel ist es dabei, hochwertige Rezyklate als neue Sekundärrohstoffe in möglichst wenigen Prozessschritten herzustellen. Operativ werden im ZDR-EMIL modulare und flexible Demonstratoren aufgebaut, die maßgeschneiderte Recyclingverfahren ermöglichen. Die Prozesse werden robotergestützt und automatisiert ausgelegt, damit die funktionalen Recyclingverfahren auch in Deutschland wirtschaftlich tragfähig sind. Das ZDR-EMIL bietet in dieser Hinsicht einen Mehrwert für die etablierten Unternehmen und damit verbesserte Synergien.

26.5.2020 | Quelle: Fraunhofer IWKS | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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