Photovoltaik: Wircon baut größten Solarpark Großbritanniens
Neue Bestmarke für die Photovoltaik in UK: Der Energiedienstleister Wircon baut den größten Solarpark Großbritanniens. Wie die Firma aus Mannheim mitteilte, hat sie dafür die Genehmigung erhalten. Das Projekt Cleve Hill Solar Park, eine Kooperation von Wirsol Energy Ltd. und dem Partner Hive Energy Ltd. kommt ohne Subventionen aus. Es soll zudem bis zu 91.000 Haushalte mit grünem Strom versorgen.
Das Projekt für mehr als 500 Millionen Euro entstehe auf einer Fläche von 364 Hektar Ackerland an der Nordküste der Grafschaft Kent im Südosten Englands. Er bestehe aus 880.000 Solarmodulen und verfüge über eine Spitzenleistung von 350 Megawatt. Wircon wolle sich damit als einer der kostengünstigsten Stromanbieter Großbritanniens etablieren.
Wircon ist nicht der einzige deutsche Solardienstleister in Großbritannien. Auch Wettbewerber Goldbeck Solar hat kürzlich einen subventionsfreien PV-Park angekündigt.
Die Entscheidung komme zu einem Zeitpunkt, da Großbritannien beschlossen habe, alle Treibhausgasemissionen bis 2050 auf netto Null zu reduzieren. Wircon Geschäftsführer Matthias Brückmann freut sich “über die Genehmigung für dieses bahnbrechende Solarprojekt. Der Cleve Hill Solar Park nimmt damit beim Ziel Großbritanniens, bis 2050 eine Netto-Null-Kohlenstoffemission zu erreichen, eine wegbereitende Funktion ein. Wir konzentrieren uns jetzt darauf, schnell mit der Umsetzung des Projekts zu beginnen, um eine pünktliche Fertigstellung und Anbindung bis Mai 2022 sicherzustellen.”
Ost-West statt Süd-Ausrichtung
Die Projektträger würden nun weiter gemeinsam mit den lokalen Behörden, Interessenvertretern und Gemeinden zusammenarbeiten, um den künftigen Verpflichtungen nachzukommen. Dabei gehe es um die Beratung und Erfüllung von Bedingungen im Vorfeld des Baubeginns, der für Frühjahr 2021 geplant ist.
Aufgrund der Entscheidung des Joint Ventures, im Cleve Hill Solar Park erstmals in Großbritannien die Module in Ost-West-Ausrichtung aufzubauen, könne das Projekt 44 Prozent mehr Strom erzeugen können als dies am selben Standort mit nach Süden orientierten Modulen möglich wäre. Bei der Berechnung gehen die Partner davon aus, dass der Standort in Ost-West-Ausrichtung mit 330 MW Leistung 373 Gigawattstunden (GWh) pro Jahr erzeugen könne. In Süd-Ausrichtung bei 778 MW wären aber nur 277 GWh zu erzielen. Die Unternehmen haben außerdem vor Ort Energiespeichermöglichkeiten entwickelt. Diese böten erhebliche Vorteile, sowohl im Hinblick auf die Dekarbonisierung als auch die Versorgungssicherheit.
8.6.2020 | Quelle: Wircon | www.solarserver.de © Solarthemen Media GmbH