Photovoltaik: PI Berlin testet Batteriefabriken
Das Photovoltaik-Institut PI Berlin testet mit einem neuen Audit Batteriefabriken auf Qualität. Wie der technische Berater mitteilte, habe er ein Verfahren entwickelt, das weltweit erstmals die Produktion von Lithium-Ionen-Batterien für Solarstromspeicher ganz genau unter die Lupe nehme. Das sei wesentlich, denn ein Energiespeichersystem funktioniere nur so gut ist wie die darin verbauten Batterien.
Die bisher übliche Inspektion des fertigen Energiespeichers reiche aber oft nicht aus, um Batteriemängel zu erkennen. Denn nicht nur die Leistung einer Batterie könne weit hinter den Erwartungen zurück bleiben. Mangelhaft produzierte Batterien könnten auch zu Sicherheitsrisiken im Feld führen. Mit dem neuen Verfahren will das PI Berlin Schwachstellen in der Produktion aufdecken und Vorschläge zur Risikominimierung machen.
Wachstum der Batterieprojekte und -hersteller
Die Anzahl von Batteriespeicherprojekten wachse global mit Raten von 70 bis 150 Prozent. Dabei seien bislang Lithium-Ionen-Batterien die dominante Technologie. Auch die Anzahl von Batterieherstellern steige stark an. Viele neue Anbieter kämen aus Asien.
„Batterien stellen das größte Sicherheitsrisiko in jedem Energiespeichersystem dar.“ Das erklärte Ian Gregory, Geschäftsführer der PI Berlin Niederlassung in Nordamerika. So müssten die chemischen Elektrolyte ausreichend rein sein. Außerdem gehe es um eine gleichmäßige Beschichtung der Elektroden. Drittens müsse Lagerung und Verarbeitung aller Rohstoffe bei der richtigen Temperatur und Feuchtigkeit erfolgen.
„Spielraum für Fehler“
Nur bei korrekter Ausführung aller Fertigungsschritte sei die Batterie am Ende sicher und langfristig leistungsfähig. Dafür seien hoch spezialisierte Herstellungsprozesse ebenso wichtig wie umfassende Qualitätskontrollen. „Auf dem Weg zur fertigen Batterie gibt es viel Spielraum für Fehler. Unser Audit identifiziert die Schwachstellen im Fertigungsprozess“, verspricht Gregory.
Die Qualitätsstandards für die Batterieherstellung seien aber weltweit nicht gut entwickelt. Dagegen prüften und verglichen die Fabrik-Audits der Berliner über 170 Prozesse und Materialien. Über 18 Monate habe das Institut investiert, um das Verfahren zusammen mit Experten für Batteriechemie und -technik zu entwickeln. Dabei flossen auch die Erfahrungen aus mehr als 300 Fabrik-Audits für andere Solarkomponenten ein.
Angebot für Investoren und Betreiber
Das PI Berlin biete die neue Auditierung allen an, die von den Folgen leistungsschwächerer Batterien betroffen sein können. Dazu zählten Investoren und Betreiber von großen Solarkraftwerken. Das helfe ihnen zum einen bei der Entscheidung für einen Batteriehersteller. Zum anderen versetze es sie aber auch in die Lage, Risiken in den gekauften Batterien zu erkennen und gemeinsam mit dem Hersteller zu reduzieren.
So sollen Batteriehersteller einem systematischen Vergleich unterzogen werden. Um dabei unabhängig zu bleiben, können Batteriehersteller selbst kein Audit beim PI Berlin beauftragen. „Batteriehersteller können aber ihren Kunden vorschlagen, sich durch ein unabhängiges Audit abzusichern. Das hilft auch, um Banken und Versicherungen von Sicherheit und Leistungsfähigkeit eines geplanten Projektes zu überzeugen“, sagt Gregory.
16.6.2020 | Quelle: PI Berlin | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH