Wildblumen für Bienen und Biogas

Kampagnenplakat zeigt eine Biene auf einer bunten Blüte.Foto: Bienenstrom
Bienen können von einer Umstellung der Biogasproduktion von Mais auf Wildblumen profitieren.
Die Artenvielfalt zu erhöhen und damit dem Bienensterben entgegenzutreten, ist Ziel des Ökogas-Produktes Bienenwärme. Als Anreiz, Wildblumen statt Mais einzusetzen, erhalten Biogasbauern einen Zuschuss.

Wildblumen für Bienen und Biogas. Diesem Projekt widmet sich ein Öko-Gasprodukt der Stadtwerke Nürtingen namens Bienenwärme. Dabei geht es darum, dass Biogasproduzenten einen Anreiz erhalten, statt Energiemais artenreiche Wildblumen anzupflanzen. Um das zu unterstreichen, haben die Stadtwerke ihr Produkt mit dem Grünen-Gas-Label zertifizieren lassen, einem Siegel des Grüner Strom Label e.V.

Wie die Stadtwerke mitteilten, richtet sich Bienenwärme an Kunden mit einer Erdgas-Heizung. Für das Ökogas werde dabei ein Aufpreis, der Blühhilfe-Beitrag fällig. Dieser finanziere den Anbau und die Pflege von artenreichen Blühflächen und betrage 0,2 Cent inklusive Mehrwertsteuer je verbrauchter Kilowattstunde Ökogas.

Konkret erhalten die Kunden mit Bienenwärme CO2-neutrales Erdgas mit je nach Wahl zehn Prozent, zwanzig Prozent Biogas-Beimischung oder zu einhundert Prozent Biogas aus Reststoffen. Der Trägerverein Grüner Strom Label habe bereits eine Zertifizierung durchgeführt. Es sei damit das erste Ökogas-Produkt, das Lebensräume für Pflanzen und Insekten schafft. Auch der Nürnberger Versorger N-Energie erprobt Blühwiesen als Substrabringer für Biogas-Anlagen.

Schon 300.000 Hektar bienenfreundliche Äcker

Biogas-Landwirten ersetzen dabei insektenunfreundliche Reinkulturen wie etwa Mais durch Wildpflanzenmischungen. Biogasanlagen können es wie anderes Substrat verwerten. Den dabei entstehenden Ertragsverlust gegenüber der Verwertung von Maissubstrat gleichen sogenannte Blühhilfe-Beiträge aus. Diese stammen im Falle des Nürtinger Bienenstroms auch aus dem Verkauf Ökostrom. Dort beträgt der Aufschlag ein Cent pro Kilowattstunde. Davon profitieren 300.000 Quadratmeter Ackerfläche, auf denen Dank des Projekts nun Wildblumen statt Mais blühen. Ab dem 1. Januar 2021 trage auch Bienenstrom mit dem Grüner Strom-Label das Ökostromlabel der Umweltverbände.

„Biogas ist eine wichtige Säule der Energiewende, wenn es aus nachhaltigen Quellen stammt und umweltverträglich produziert wird.“ Das sagt Dietmar Oeliger, Vorsitzender des Grüner Strom Label e.V. und Vertreter des NABU im Verein. „Gleichzeitig werden durch Bienenwärme Naturschutz- und Energiewende-Projekte gefördert. All dies wird durch das Grünes Gas-Label regelmäßig geprüft und garantiert.

16.6.2020 | Quelle: Stadtwerke Nürtingen | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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