IRENA: Saubere Energie hilft der Welt aus der Krise

Zwei Ingenieure stehen in einem solarthermischen SpiegelfeldFoto: Oliver Ristau
Erneuerbarer Strom (hier Solarkollektorfeld in Marokko) kann der Weltwirtschaft auf die Sprünge helfen.
Der konsequente Ausbau erneuerbarer Energien kann die Welt aus der Corona bedingten Rezession herausführen. Das schreibt die Internationale Agentur für Erneuerbare Energien (IRENA) in einem neuen Bericht. Mit vier Billionen Euro ließe sich das Weltwirtschaftswachstum um 1,3 Prozent ankurbeln.

Die Internationale Agentur für Erneuerbare Energien (IRENA) ist sich sicher: Saubere Energie hilft der Welt aus der Krise. Voraussetzung dafür sei, dass Regierungen politische Maßnahmen und öffentliche Ausgaben auf die Energiewende ausrichteten. Das schreibt die Organisation in einem neuen Bericht.

Dieser skizziere unmittelbare Impulsmaßnahmen für die nächsten drei Jahre sowie Maßnahmen für eine mittelfristige Erholungsperspektive bis 2030. Der Bericht zeige , dass eine Erhöhung der öffentlichen und privaten Energieausgaben auf vier Billionen Euro pro Jahr die Weltwirtschaft um weitere 1,3 % ankurbeln und bis 2030 zusätzliche 19 Millionen Energiewende-Jobs schaffen würde. Allein die Arbeitsplätze im Bereich erneuerbarer Energien könnten sich somit verdreifachen auf 30 Millionen. Jede Million Dollar Investition in erneuerbare Energien würde dreimal mehr Arbeitsplätze schaffen als eine Investition in fossile Brennstoffe.

1,8 Billionen Euro pro Jahr

„Erneuerbare Energien haben sich in der gegenwärtigen Krise als die robustesten Energiequellen erwiesen“, so Francesco La Camera, Generaldirektor von IRENA. „Diese Erkenntnis sollte es Regierungen ermöglichen, sofortige Investitionsentscheidungen und politische Maßnahmen zur Bewältigung der Krise zu treffen.“

Die Verdoppelung der jährlichen Übergangsinvestitionen auf 1,8 Billionen Euro in den nächsten drei Jahren biete einen wirksamen Anreiz und könne Investitionen des privaten Sektors um das Drei-bis Vierfache erhöhen. Eine Reform der Preise für fossile Brennstoffe, die Stilllegung von Anlagen für fossile Brennstoffe, die Förderung grüner Finanzierungen und Rettungsmaßnahmen sowie strategische Investitionen in die Energiewende müssten dafür unmittelbare Prioritäten sein.

Grüner Wasserstoff essentiell

Mit den 1,8 Billionen Euro steige das BIP um 1,0 % und schaffe innerhalb von drei Jahren 5,5 Millionen zusätzliche Arbeitsplätze. Jede Erholungsstrategie sollte innovative Lösungen und neue Technologien wie grüner Wasserstoff umfassen, um letztendlich ein Netto-Null-Energiesystem zu ermöglichen. Durch Investitionen in ihre Vermarktung können Regierungen und Unternehmen ein nachhaltiges langfristiges Wachstum sicherstellen.

Die Stromerzeugung auf der Basis erneuerbarer Energien würde zum Rückgrat künftiger Energiemärkte, unterstützt von übergangsrelevanten Branchen wie Batteriespeicher. Neben der Energieeffizienz müssen jedoch auch Wärme- und Kältetechnologien auf der Grundlage erneuerbarer Energien ausgebaut werden. Ein auf Erneuerbaren basierter Verkehrssektor lasse sich durch Anreize für Elektroautos und kontinuierliche Infrastrukturinvestitionen sowie neue Kraftstofflösungen erweitern.

Der neue Bericht basiere auf dem ersten Global Renewables Outlook der Organisation, der die Möglichkeit einer globalen Energiewende gemäß dem Pariser Abkommen skizziere.

24.6.2020 | Quelle: IRENA | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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