BAFA/KfW: Aufschwung bei Effizienzhäusern durch Förderung zu erwarten

Zeichnung einer Siedlung, in der Mitte Reihenhäuser mit Photovoltaikanlage auf dem Dach.Foto: slavun / stock.adobe.com
Das Handwerk kann in den kommenden Monaten einen Zuwachs an Aufträgen im Bereich erneuerbarer Energien und bei Effizienzhäusern erwarten. Das zeigen die gestiegenen Antragszahlen bei den Förderprogrammen des Bundes.

Wie aus der Antwort des Bundeswirtschaftsministeriums auf eine Kleine Anfrage von Bündnis 90/Die Grünen hervorgeht, sind die Antragszahlen bei der KfW Bank in den Monaten Januar bis April dieses Jahres gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres deutlich gestiegen. Gab es 2019 noch 10.122 Bewilligungen für KfW-Effizienzhäuser im Bereich Wohnen, so stieg diese Zahl im Jahr 2020 auf 23.719. Bei KfW-Effizienzhäusern 40 konnte die KfW in diesem Jahr 2545 Darlehensanträge bewilligen nach 1137 im Jahr zuvor. Auch bei den KfW-Effizienzhäusern 40 Plus ist eine Steigerung von 1660 auf 3775 zu verbuchen. Das zugesagte Kreditvolumen wuchs insgesamt von rund 2,18 auf 7,47 Milliarden Euro allein bei den Wohngebäuden in den besagten vier Monaten an.

Energieberatungen gefragt

Ein deutliches Plus ist nach Aussage des BMWi auch bei den Energieberatungen zu verzeichnen, die den Investitionsentscheidungen im Wohngebäudebereich vorausgehen. Bei der vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) verwalteten Energieberatung für Wohngebäude (in früheren Jahren „Vor-Ort-Beratung“) stieg die Antragszahl in den Monaten Januar bis April 2019 von 3602 auf 7644 Anträge in denselben Monaten des Jahres 2020.  Im gleichen Zeitraum wuchs außerdem die Zahl der über die Verbraucherzentralen abgewickelten Beratungen zur energetischen Gebäudesanierung von 48.928 auf 55.658.

Jedoch sanken bei der KfW die Bewilligungen bei den über einen Kredit geförderten Einzelmaßnahmen, wie zum Beispiel Dämmung und die Erneuerung von Fenstern, von 4989 in den Monaten Januar bis April 2019 auf 2910 im selben Zeitraum dieses Jahres. Ähnlich ist dies offenbar bei den Zuschüssen für dieselben Maßnahmen. Hier sind bei der KfW im Jahr 2020 noch 25.743 Bewilligungen zu verzeichnen nach 35.190 im Jahr 2019. Dies könnte daran liegen, dass Öl- und Gasheizungen als Einzelmaßnahmen nicht mehr von der KfW gefördert werden. Gasheizungen mit „Hybrid“-Anteil oder entsprechender Vorrüstung bezuschusst nun ausschließlich das BAFA:

Mehr Solaranlagen

Das BAFA bewilligte in diesem Jahr bis zum 15. Mai Zuschüsse für 9074 solarthermische Anlagen, 22.179 Biomasseanlagen und außerdem 18.851 Wärmepumpen. Im April hatte das BMWi erklärt, im ersten Quartal seien 47.500 Förderanträge eingegangen. Dies habe somit gegenüber dem Vorjahreszeitraum einer Steigerung von über 150 Prozent entsprochen. Jedoch ist auch zu erwähnen, dass die Zahl insbesondere der bezuschussten Solarwärmeanlagen vor einigen Jahren noch sehr viel höher war.   

25.6.2020 | Autor: Andreas Witt, Solarthemen | solarserver.de
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