Werkzeug-Spezialist versorgt sich mit Solarstrom

Eine Photovoltaikanlage auf der grünen WieseFoto: Naturstrom
Die 240 KW-Anlage liefert das Gros des Strombedarfs des Mittelständlers.
Der oberfränkische Mittelständler SAM Coating deckt 70 Prozent seines Energiebedarfs mit Solarstrom. Es geht dabei um die Nanobeschichtung von Werkzeugen. Der Energiedienstleister Naturstrom hat das Konzept realisiert.

Der Werkzeug-Spezialist SAM Coating versorgt sich mit Solarstrom. Dafür greift die Firma aus dem oberfränkischen Egolsheim auf eine 240 Kilowatt starke Photovoltaikanlage und einen Stromspeicher zurück. Das teilte der für die Entwicklung verantwortliche Ökostrom-Dienstleister Naturstrom mit.

Die Düsseldorfer haben dabei in direkter Nachbarschaft zum Betriebsgelände von SAM Coating eine Freiflächenanlage projektiert und errichtet. Berechnungen hätten dafür gezeigt, dass eine typische Südaufständerung der Photovoltaik-Module für die Stromnutzung nicht optimal wäre. Stattdessen bauten sie die Anlage in Ost-West-Ausrichtung. So verteile sich die Stromproduktion gleichmäßiger über den Tag hinweg. Somit nutzt die Firma die saubere Energie direkt dann, wenn sie tagsüber viel Strom zur Beschichtung der hoch anspruchsvollen Werkzeuge für andere Industriebetriebe benötige.

Beitrag von 70 Prozent

„In Verbindung mit dem Stromspeicher können wir circa 70 Prozent unseres Strombedarfs durch die Solaranlage decken.“ So äußerte sich Firmenchef Andreas Schneider. „Mit einer optimierten Solarstromnutzung in Kombination mit Effizienzmaßnahmen haben wir eine genau auf die Kundenbedürfnisse zugeschnittene Energielösung für SAM Coating entwickelt, die man so am Markt wohl nur sehr selten findet.“ Das sagt Naturstrom-Vorstandsvorsitzender Thomas E. Banning.

Zu den realisierten Maßnahmen gehören ein eigener Trafo mit Anschluss ans Mittelspannungsnetz sowie die Einbindung eines größeren Stromspeichers. Denn die Fertigungsanlagen reagieren hochsensibel auf Schwankungen im Stromnetz. Außerdem nahm SAM Coating den Impuls auf, die Abwärme der Fertigungsprozesse sinnvoll zu nutzen, anstatt ganzjährig elektrisch betriebene Kältemaschinen einzusetzen.

Für Industrieunternehmen kann der Eigenverbrauch selbsterzeugter Energie aus Solaranlagen äußerst attraktiv sein. Denn da der Sonnenstrom nicht durchs öffentliche Netz fließt, entfallen beispielsweise die Netzentgelte, die Konzessionsabgabe und die Stromsteuer. „Mit der Eigenversorgung durch die Photovoltaikanlage ermöglichen wir energieintensiven Industriebetrieben wie SAM Coating die Umstellung auf Erneuerbare Energien zu günstigen Konditionen“, erläutert Banning.

25.6.2020 | Quelle: Naturstrom | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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