Geschäftsmodelle für Bürgerenergie-Genossenschaften

Es geht um Geschäftsmodelle für Bürgerenergie-Genossenschaften und die Frage, wie diese nach dem Ende des EEG aussehen können. Dazu fördert das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg ein Kooperationsprojekt. Beteiligt sind die Hochschule Aalen, die Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg sowie der Bürgerenergie-Genossenschaften OstalbBürgerEnergie eG (OBE) und der erneuerbaren Energien Rottenburg eG (eER). Ziel dieses Forschungsprojektes sei nach Auskunft der Uni Rottenburg die Entwicklung von innovativen und nachhaltigen Geschäftsmodellen für Bürgerenergie-Genossenschaften.
Ein Team suche dabei nach Lösungen, den von den Alt-PV-Anlagen produzierten Strom zu bündeln und wirtschaftlich zu verwerten. Dabei gehe es zum Beispiel um Insellösungen, welche primär die Selbstnutzung des Stroms aus Erneuerbaren Energien im Blick haben sowie intelligente Vermarktungskonzepte. Insellösungen richteten sich primär an private EE-Anlagenbetreiber. Diese könnten den Strom soweit als möglich direkt verbrauchen. Überschüsse speichere eine Batterie. Dieses Konzept könne ferner um Elektroautos und Warmwasserspeicher erweitert werden. Derzeit funktionierten Batteriespeicher bidirektional. Diese ermöglichen sowohl die Einspeisung als auch die Entnahme von Strom. Der danach noch überschüssige Strom werde in das öffentliche Netz eingespeist. Dabei sei zu beachten, dass über die Hälfte der PV-Anlagen eine Leistung von weniger als 10 kWp (Kilowatt Peak) aufwiesen.
Bei größeren Anlagen sei der Selbstverbrauch aber im besten Fall eine Zusatzoption. Hier seien andere Geschäftsmodelle für Bürgerenergie-Genossenschaften zu entwickeln. So beschäftigt sich ein Projektteam auch mit der Bündelung des Stroms über eine elektronische Energieplattform zur Vermarktung des Stroms. Zu den besondere Herausforderungen zähle die Prognose von Erzeugung unter Berücksichtigung der Wettervorhersagen und Verbrauch. Dazu bedürfe es des Einsatzes von Prognosekomponenten und künstlicher Intelligenz. Die Funktion der Bürgerenergie-Genossenschaften sei hierbei die Vermarktung des Stroms sowohl der eigenen Anlagen als auch aus EE-Anlagen der Mitglieder. An dieser Stelle sei dann auch die Nahtstelle zu den Stadtwerken und Netzbetreibern.
15.7.2020 | Quelle: Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH