Solarthermie: Europas Politik muss handeln
Die Branche der Solarthermie fordert: Europas Politik muss handeln, damit Solarwärme zum grünen Wiederaufbau der Wirtschaft nach Corona beitragen kann. Dazu hat der europäische Solarthermieverband Solar Heat Europe einen Aufruf gestartet. Damit signalisiert die Branche, im Zuge der europäischen Haushaltsplanung der nächsten Jahre und des Corona-Hilfsprogramms eine aktive Rolle übernehmen zu wollen.
Wie der Verband mitteilte, dient der Aufruf dazu, das Engagement für einen „grünen Aufschwung“ zu bekräftigen. „Wir wollen zeigen, dass die europäische Solarthermie-Industrie bereit ist, ihren Beitrag zu einer wirtschaftlichen Erholung im Einklang mit den Energie- und Klimazielen des Kontinents zu leisten.“ Das sagte Pedro Dias, Generalsekretär von Solar Heat Europe.
Bei den Unterzeichnern handele es sich um eine Gruppe von über 150 privaten und öffentlichen Einrichtungen aus mehr als 20 europäischen Ländern. Sie verpflichten sich dabei zu verschiedenen eignen Anstrengungen. Dazu zählt, multitechnologische Ansätze für Heizung und Kühlung zu fördern. Außerdem will die Branche neue Lösungen für dezentrale, gesicherte, dekarbonisierte Wärmeversorgung und thermische Energiespeicherung am Markteinführen. Ferner will sie Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten intensivieren und die Ziele einer nachhaltigen und ressourceneffizienten Kreislaufwirtschaft unterstützen. Zudem strebe sie die Erhöhung der positiven Exportbilanz des Sektors an.
„Um diese Versprechen einzulösen, bedarf es eines gewissen Engagements und der Unterstützung des öffentlichen Sektors.“ Darauf weist Costas Travasaros, Präsident von Solar Heat Europe hin. „Daher legen wir auch einen Aufruf zum Handeln vor, in dem wir die Regierungen auffordern, mehrere wesentliche Maßnahmen umzusetzen.“ Dazu zähle der Ausstieg aus fossilen Brennstoffen und die Bereitstellung zinsgünstiger Kredite an die Verbraucher. So könnten sich diese für effiziente, erneuerbare Lösungen entscheiden.
Umbau auf kohlenstofffreie Heizungen bis 2030
Die nächsten zehn Jahre würden entscheidend für die Umgestaltung und Dekarbonisierung des Heizungsmarktes werden. Bis 2030 seien kohlenstofffreie Heizsysteme für Privathaushalte, Gewerbe und Industrie nötig. Denn alle danach installierten neuen Systeme seien höchstwahrscheinlich auch 2050 noch in Betrieb. „Wir müssen schnell handeln und Solarwärme und -kühlung im europäischen Konjunkturprogramm berücksichtigen“, fordert Travasaros. Er verwies dabei auf die nationalen Konjunkturprogramme, die die Staaten der Europäischen Kommission im kommenden Oktober vorlegen sollen. „Wir sind bereit, in allen europäischen Ländern mit Ideen, Vorschlägen und einem starken Engagement unseres Sektors zu dieser Diskussion beizutragen.“
27.7.2020 | Quelle: Solar Heat Europe | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH