Meyer Burger übernimmt Solarworld-Modulfabrik

Luftaufnahme des ehemaligen Solarworld-Industriegebietes in Freiberg.Foto: Solarworld
Der ehemalige Solarworld-Standort in Freiberg.
Die Gläubigerversammlung der insolventen SolarWorld hat dem Verkauf der Modulfabrik in Freiberg an Meyer Burger zugestimmt. Auch das Logistikzentrum wechselt den Besitzer.

Meyer Burger übernimmt die ehemalige Solarworld-Modulfabrik in Freiberg. Das teilte der Insolvenzverwalter Christoph Niering mit. Die Gläubigerversammlung der Solarworld Industries habe dafür grünes Licht gegeben. Der Kaufpreis betrage 12 Millionen Euro und beinhalte neben der Modulfabrik auch das ehemalige Logistikzentrum am Standort Saxonia-Campus. Die dort vorhandenen vier Fertigungsstraßen sollen umgebaut und zukünftig in einen neuen Produktionsprozess integriert werden.

Mit dem Besachluss der Gläubigerversammlung seien zudem alle vertraglichen Genehmigungsvorbehalte erledigt. Die deutsche Tochtergesellschaft, die Meyer Burger (Germany) GmbH, habe auch sämtliche geistigen Eigentumsrechte wie Marken, Patente und Domains erworben.

Die Fabrik des insolventen Unternehmens, die seit 2018 keine Module mehr produziert, ist ein Baustein in den Plänen von Meyer Burger, in Deutschland eine Modul- und Zellenfertigung auf Basis der im eigenen Haus entwickelten Heterojunction-Technologie aufzubauen.

Die Zellfabrik soll dabei in Bitterfeld-Wolfen entstehen, in Freiberg die Modulfertigung stattfinden. Die Schweizer planen ferner den Produktionsstart für das erste Halbjahr 2021. Meyer Burger will zunächst mit einer Kapazität von 400 Megawatt (MW) an den Start gehen. Bis 2026 sollen die Kapazität dann auf 5 Gigawatt steigen. Die Firma aus dem Schweizerischen Thun hatte zu diesem Zweck kürzlich eine Kapitalerhöhung durchgeführt. Damit hatte sie rund 165 Millionen Schweizer Franken eingenommen.

Kaufpreis über Erwartungen

Mit dem Einstieg in die Zell- und Modulfgertigung verabschiedet sich Meyer Burger zugleich aus dem Geschäft, Maschinen und Anlagen für Dritte zu entwickeln und zu verkaufen. Diese Aktivitäten hatten in den letzten Jahren zu ausschließlich roten Zahlen geführt.

„Wir haben mit Meyer Burger einen kompetenten Partner gefunden, der die hervorragende Infrastruktur am Standort Freiberg wieder mit Leben füllt“, sagt Insolvenzverwalter Niering. Auch für die Gläubiger sei dies eine sehr gute Lösung, da der Kaufpreis weit über den Erwartungen bei einer Zerschlagung der Produktionsstätte liege.

31.7.2020 | Quelle: Niering, Stock, Tömp Rechtsanwälte | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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