Fahren mit Photovoltaik günstiger als Steckdosenstrom

Ein Balkendiagramm zeigt, welche Faktoren den Kauf eines E-Autos bremsen.
Teurer Strom bremst das Kaufinteresse an E-Autos.
Wer sein Elektroauto mit eigenem Solarstrom betankt, spart 70 Prozent gegenüber Haushaltstrom. Das zeigt eine Studie von EUPD und E3/DC.

Fahren mit Strom aus der eigenen Photovoltaik-Anlagen ist 70 Prozent günstiger als mit Steckdosenstrom. Zu diesem Schluss kommt eine Analyse von EUPD Research im Auftrag von E3/DC. Wie die Firmen mitteilten, seien aktuell noch hohe Stromkosten und eine unübersichtliche Angebotslandschaft der öffentlichen Ladeinfrastruktur die größten Barrieren beim Umstieg auf das Elektroauto. Staatliche Förderungen reduzierten die Investitionskosten zwar deutlich. Zugleich seien jedoch Stromtarife zum mobilen Laden noch nicht transparent genug. Sie unterlägen zudem je nach Automodell und Stromanbieter starken Schwankungen.[

Vor allem der Faktor der Stromkosten wirke auf Bürgerinnen und Bürger abschreckend. Je konkreter sie sich mit dem Kauf eines E-Autos auseinandersetzten, desto stärker wirkten die derzeit hohen und weiter steigenden Stromkosten als Barriere. Das ist eines der Ergebnisse der Befragung von EUPD unter gut 2.000 Bürgerinnen und Bürger zu Energiewendethemen.

Bis zu 1.300 Euro Stromkosten

Den Umfrage-Ergebnissen zufolge geben knapp drei Viertel der privaten Haushalte, die eine Kaufentscheidung für ein Elektrofahrzeug bereits getroffen haben, an, dass der hohe Strompreis eine hohe Kaufbarriere darstellt. Der durchschnittliche Stromverbrauch von Elektrofahrzeugen liege je nach Modell zwischen 15 und 30 kWh je 100 km. Bei einer jährlichen Fahrleistung von 14.000 km bedeute dies einen Stromverbrauch zwischen 2.100 und 4.200 kWh pro Jahr.

Die Strompreisanalyse des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft e.V. vom Januar 2020 gebe den durchschnittlichen Strompreis im Jahr 2020 für private Haushalte mit 31,4 Cent je kWh an. Somit müsse der private Haushalt mit etwa 660 bis 1.300 Euro Stromkosten für das Laden des E-Autos rechnen. Diese Kosten würden tendenziell weiter steigen. Das brächte so auch nicht die erhoffte Einsparung gegenüber konventionellen Fahrzeugen.

Photovoltaik: Einsparung von 450 bis 900 Euro

Eine eigene Photovoltaikanlage in Verbindung mit Ladetechnik erlaube es dagegen, Strom für unter 10 Cent je kWh zu produzieren. Im direkten Vergleich der PV-Stromgestehungskosten mit dem Haushaltsstrompreis lasse sich eine jährliche Einsparung von 450 bis 900 Euro abschätzen. Das entspreche einem Unterschied von 70 %. Neben den Stromkosten sind nach einer Analyse der TÜV-Gruppe auch andere Gründe für zurückhaltende Kunden zu nennen.

„Eine Photovoltaik-Anlage auf dem eigenen Hausdach macht das Fahren eines E-Autos zu einer attraktiven Option.“ Das sagt Andreas Piepenbrink, Geschäftsführer von E3/DC. Vor allem in Kombination mit einem Stromspeicher könne ein Maximum an solarer Deckung erreicht werden. Die Auswertung tausender E3/DC-Anlagen zeige, dass viele Kunden in einzelnen Monaten den benötigten Ladestrom komplett selbst erzeugen können.

„Unsere Marktforschung zeigt, dass mobiles Laden an der öffentlichen Ladeinfrastruktur bereits heute kostenintensiver ist als die Nutzung von Haushaltsstrom.“ Das kommentiert EUPD-Geschäftsführer Martin Ammon. „Wir sehen im ‚Tanken‘ von privat erzeugtem Solarstrom die attraktivste Lösung für Bürgerinnen und Bürger.“

4.8.2020 | Quelle: EUPD | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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