Erneuerbare Energien stagnieren in NRW

LEE-NRW-Vorsitzender Reiner Priggen am Rednerpult bei den Windenergietagen NRWFoto: Guido Bröer
LEE-NRW-Vorsitzender Reiner Priggen
Der Ausbau der erneuerbaren Energien kommt in Nordrhein-Westfalen nur langsam voran. 2019 stieg der Anteil am Stromverbrauch nur um 0,5 Prozent. Das liegt laut dem Landesverband Erneuerbare Energien NRW vor allem an den Bremsen für die Windkraft.

Erneuerbare Energien stagnieren in NRW. Der Anteil am Stromverbrauch stieg im vergangenen Jahr nur um 0,5 Prozent. Das geht laut dem Landesverband Erneuerbare Energien NRW (LEE NRW) aus kürzlich veröffentlichten Zahlen des Landesamts für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW hervor. Das sei aber viel zu wenig, kritisiert der LEE NRW. Er fordert zugleich zum beschlossenen Kohleausstieg dringend einen entschlossenen Erneuerbaren-Einstieg.

„Beim Blick auf die Ausbauzahlen für 2019, auf die ungebremst fortschreitende Erderwärmung und auf den Zustand unserer Wälder müsste es eigentlich jedem kalt den Rücken runterlaufen, der den Klimaschutz ernst nimmt. Einen Zuwachs von nur 0,5 Prozent beim Anteil Erneuerbarer Energien kann man nicht als engagierte Energiewende bezeichnen.“ Das kritisiert Reiner Priggen Vorsitzender des LEE NRW.

Die Landesregierung schreibe zwar in ihrer Energieversorgungsstrategie aus dem Juli 2019, sie strebe bei Wind onshore und besonders bei der Photovoltaik bis 2030 ein starkes Wachstum der installierten Leistung an. Gegenüber Anfang 2018 halte sie beim Wind und der Photovoltaik demnach mehr als eine Verdopplung der installierten Leistung für möglich. Im einzelnen schätzt sie einen Anstieg von 5,4 Gigawatt (GW) Wind onshore auf 10,5 GW und bei der Photovoltaik von 4,6 GW auf 11,5 GW.

Geringster Windkraftzubau seit 20 Jahren

Dahinter bleibe die Landesregierung aber deutlich zurück. So betrug die Zahl neu gebauter Windkraftanlagen 2018 115 mit 355 MW. 2019 seien es dagegen nur 37 Stück mit 125 MW gewesen. Das sei damit der niedrigste Zubauwert seit 20 Jahren.

Bis 2030 schieden darüber hinaus auch rund 3000 alte Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von 3 GW aus. Diese Leistung bedürfe des Repowerings. „Wir brauchen also jetzt allein, um die Ziele der Landesregierung umzusetzen, von 2020 bis 2030 einen jährlichen Zubau bei der Windkraft von rund 750 MW. Davon sind wir sehr deutlich entfernt“, so Priggen. „So wie es jetzt läuft, bekommen wir in den kommenden Jahren durch den Wegfall alter Anlagen keine Verdoppelung, sondern erhalten geradeso die bestehende Leistung. Das ist mit den Pariser Klimaschutzzielen nicht zu vereinbaren.“

17.8.2020 | Quelle: LEE NRW | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

Beliebte Artikel

Schließen