Wärmepumpe und Photovoltaik für Robotik-Unternehmen

Der Geschäftsführer der Becker GmbH, Andries Broekhuijsen.Foto: EnergieAgentur.NRW, Uwe Schinkel
Sorgt für hohen Eigenverbrauch dank PV und Wärmepumpe: Andries Broekhuijsen, Geschäftsführer der Becker GmbH.
Eine Robotertechnikunternehmen in Dülmen will seinen Energiebedarf zu 90 Prozent mit Photovoltaik, Speichern und einer Wärmepumpe sichen. Außerdem soll noch eine Kleinwindanlage dazukommen. Die Firma Becker Robotic erhält dafür die Auszeichnung Innovationsprojekt Klimaschutz des Landes NRW.

Eine Wärmepumpe und die Photovoltaik decken für einen Robotik-Unternehmen in Dülmen das Gros der Energieversorgung. Im Zusammenspiel mit Batteriespeichern will die Firma Becker GmbH damit 90 Prozent erreichen. Dafür hat sie die Auszeichnung Innovationsprojekt Klimaschutz des Landes Nordrhein-Westfalen erhalten.

Wie die Energieagentur NRW mitteilte, seien auf einem alten Kasernengelände in Dülmen sieben Gebäude des Unternehmens mit einem Netz elektrisch verbunden. Sie erhalten ihre Versorgung im großen Stil mit erneuerbaren Energien. Dabei ist die installierte Photovoltaikanlage mit einem Batteriespeicher und einer Wärmepumpe zur Wärme- und Kälteversorgung gekoppelt. Sie seien Teil des vom Geschäftsführer Andries Broekhuijsen entwickelten Energiekonzeptes. Damit will er rund 90 Prozent des Jahresbedarfs an elektrischer Energie seiner Firma vor Ort erzeugen.

400 MW Photovoltaik

Ein großer Anteil des Strombedarfs decke die Photovoltaik. Auf dem Hallendach sollen bis Ende 2020 PV-Anlagen mit insgesamt rund 400 Kilowatt Spitzenleistung (kWp) installiert sei. Der größte Teil ist davon bereits realisiert. Die Anlagen seien in der Lage, jährlich etwa 345 Megawattstunden (MWh) an elektrischer Energie zu gewinnen.  Eine Zwischenspeicherung in Zeiträumen mit Stromüberschuss erfolge durch Batteriespeicher. Dadurch ergeben sich insgesamt 440 Kilowattstunden (kWh) an nutzbarer Gesamtspeicherkapazität. 

Noch in Planung sei eine Kleinwindenergieanlage mit einer Gesamthöhe von 50 Metern. Die Anlage sei eine ideale Ergänzung zu den bestehenden Photovoltaikanlagen. Denn es sei vorwiegend in den sonnenschwachen Herbst- und Wintermonaten und häufig auch in der Nacht mit erhöhtem Windaufkommen zu rechnen. Dadurch glätteten sich die Lastspitzen in der Erzeugung. Das wiederum entlaste die Batteriespeicher und der Grad an Energieautarkie wachse weiter.

Luft-Wasser-Wärmepumpe

Der Strombedarf der Becker GmbH und der ansässigen Unternehmen belaufe sich jährlich auf rund 350 MWh. Neben den Produktionsprozessen, der EDV und der Beleuchtung zählen auch E-Gabelstapler zu den Verbrauchern. Allein 175 MWh benötige die elektrisch angetriebene Wärmepumpe zur Klimatisierung der großräumigen Flächen. Diese reversible Luft-Wasser-Wärmepumpe könne eine Heizleistung von 135 kW und eine Kühlleistung von 176 kW aufbringen. Davon seien aber lediglich bis zu 42 kW für die elektrische Versorgung nötig.

Zur verbesserten Regulierung seien zudem ein 2.000-Liter-Wärmespeicher und ein 2.000-Liter-Kältespeicher an das System angeschlossen. Ein zusätzlicher Gasbrennwertkessel mit einer Heizleistung von 310 kW kompensiere ferner Lastspitzen im Winter. Das System temperiere das Bürogebäude ferner über eine klassische Fußbodenheizung und die Produktionshalle durch eine umweltschonende Betonkernaktivierung.

„Mit dieser Verbindung aus Photovoltaik plus Batteriespeicher plus Wärmepumpe hat der Geschäftsführer dafür gesorgt, dass die Betriebskosten pro Jahr um über 100.000 Euro gesenkt werden“, lobt Lothar Schneider, Geschäftsführer der EnergieAgentur.NRW. Dies sei ein hervorragender Effekt für diesen Einsatz der neuen Technologien. Hier zeige sich, dass Klimaschutz auch wirtschaftlich sei. Über einen Zeitraum von 20 Jahren summieren sich die gesparten Energiekosten auf über zwei Millionen Euro. In diesem Zeitraum habe das Unternehmen die ursprünglichen Investitionskosten von 800.000 Euro mehr als gedeckt.

21.8.2020 | Quelle: Energieagentur NRW | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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