Schwimmende Photovoltaik für Kieswerk in Leimersheim
Erdgas Südwest realisiert schwimmende Photovoltaik für ein Kieswerk in Leimersheim. Wie der Versorger mitteilte, sei es sein bislang größtes Projekt dieser Art. Innerhalb von 14 Tagen entstehe damit auf einem Baggersee in Leimersheim mit ca. 14.000 Quadratmetern und insgesamt etwa 1,5 Megawatt Spitzenleistung (MWpeak) zwei schwimmende Photovoltaik-Anlagen.
Noch in diesem Jahr solle eine der Anlagen in Betrieb gehen. Den Strom will das vor Ort schon in der fünften Generation betriebene Kieswerk Pfadt GmbH nutzen.
Insgesamt installieren die Firmen 3.744 Solar-Panele auf 6.500 Schwimmkörpern. Die Fixierung erfolge per Grundverankerung. Der See habe eine Fläche von 160.000 Quadratmeter, die Anlagen bedeckten davon aber nur rund 8 Prozent.
Ab Inbetriebnahme im Spätherbst 2020 erzeuge nur die erste Anlage Strom. Es gehe dabei um eine Leistung von 739,44 kWp an Leistung und etwa 780.000 Kilowattstunden (kWh) Strom. Dieser komme zu etwa 40 Prozent der Versorgung des Kieswerks Pfadt zugute. Der Rest gehe ins öffentliche Netz.
„Wir freuen uns, dass die Anlage nach langer Planung und Vorbereitung jetzt in die Umsetzung kommt“, sagt Projektleiter Peer Köster von Erdgas Südwest. Auch Matthias Schardt, Ortsbürgermeister von Leimersheim ist stolz, auf die Umsetzung eines „derart fortschrittliches Vorhabens“ in der Region. „Ich bin sicher, dass alle Beteiligten und auch die Gemeinde mit ihren Bürgerinnen und Bürgern langfristig von der Anlage profitieren“, so Schardt.
Solarstromerzeugung passt zur Last
Gerade energieintensive Kieswerke seien für die Umstellung auf PV-Strom optimal geeignet, denn die Sonne scheine vornehmlich zu Produktionszeiten. Damit passe die Stromerzeugung genau zu den Lastgängen.
Zusätzlich spare die schwimmende Photovoltaik-Anlage Platz auf Freiflächen: „Die Anlage steht in keiner Konkurrenz zu anderen Bauvorhaben, der Landwirtschaft oder sonstigen Nutzungszwecken“, so Köster. Außerdem würden, um eventuell nachteilige Auswirkungen auf die Pflanzen- und Tierwelt im und um den See herum entgegenzuwirken, gemäß eines offiziellen Artenschutzgutachtens verschiedene Maßnahmen ergriffen.
„Aufgrund der politischen Rahmenbedingungen müssen wir die PV-Anlagen aber einzeln betrachten, um eine Zusammenlegung der Anlagen im Sinne des EEG zu vermeiden“, erklärt Melanie Gimmy von Erdgas Südwest. „Deswegen müssen wir die Inbetriebnahme zweiteilen“. Hier sei die Politik gefragt, Änderungen zu verfügen. Immerhin könnten sonst auf einen Schlag 1.560.000 kWh Strom aus Sonnenenergie erzeugt werden. Jetzt schalte Erdgas Südwest erst Ende 2021 die zweite Anlage mit derselben Leistung und demselben Erzeugungspotenzial dazu.
1.9.2020 | Quelle: Erdgas Südwest | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH