Mühle nutzt Photovoltaik, Solarthermie, Wärmepumpe und Wasserkraft

Ein altes Mühlengebäude mit historischem Wasserrad.Foto: EnergieAgentur.NRW / Uwe Schinkel
Die Stümpener Mühle reaktiviert die Wasserkraftgewinnung und setzt auf weitere regenerative Quellen.
Die Stümper Mühle in Paderborn erhält eine Auszeichnung als Innovationsprojekt Klimaschutz. Die reaktivierte Mühle der Biohaus-Stiftung setzt gleich vier regenerative Technologien ein.

Die alte Mühle an der Pader kombiniert Photovoltaik, Solarthermie, Wärmepumpe und Wasserkraft. Das macht sie nicht nur wahrscheinlich einzigartig in Deutschland. Dafür ist sie zudem von der Energie.Agentur NRW als Innovationsprojekt Klimaschutz prämiert worden. Wie die Energieagentur mitteilte, sei der Biohaus-Stiftung für Umwelt und Gerechtigkeit mit der Stümpelschen Mühle eine innovative Kombination von erneuerbaren Energien in einer historischen Mühle mitten in der Stadt gelungen.

Ein gemütliches Café und ein Museum in dem Mühlengebäude lüden zum Verweilen ein und präsentierten Besuchern die Nutzung erneuerbarer Energien im Verbund gut sichtbar vor Ort. Das alte Mühlrad stehe dabei im Zentrum. Es mache die Wasserkraft nutzbar, und zwar ohne Lärmbelästigung für die Anwohner. Die Stiftung hat das Wasserrad mit einer Leistung von 7,5 kW reaktiviert. Die durch die Geräuschbelastung entstandenen Akzeptanzprobleme habe sie in Kooperation mit der Universität Kassel durch eine innovative Lösung entschärft.

Außerdem kam die Installation einer Solarthermieanlage zur Heizungsunterstützung dazu und der Bau einer dachintegrierten Photovoltaik-Anlage. Zuletzt haben die Initiatoren eine Wärmepumpe installiert, die die Stiftungsgebäude mit erneuerbarer Wärme versorgt.

Fluss als Wärmequelle

Die Besonderheit bei dieser Wärmepumpe ist, dass sei den Fluss Pader als Wärmequelle nutzt. Der Strom zum Antrieb der Wärmepumpe komme direkt aus der Wasserkraftanlage. Somit könne die Wärmeversorgung an der Stümpelschen Mühle komplett CO2-neutral erfolgen.

Dr. Frank-Michael Baumann, Geschäftsführer der EnergieAgentur.NRW, übergab die Auszeichnungsplakette in Paderborn. Er findet das neue „Innovationsprojekt Klimaschutz“ vorbildlich: „Ein 200 Jahre altes Mühlengebäude, ausgestattet mit einem erneuerten Wasserrad, und dazu die moderne Technik einer Wärmepumpe und einer Photovoltaikanlage – das ist eine ideale Kombination von alter und neuer, historischer und moderner Energietechnik.“

Die Stümpelsche Mühle produziere so viel Strom und Wärme, dass auch Stiftungsgründer Willi Ernst sein Elektroauto mit Strom aus der Wasserkraftanlage tankt und die Wohnungen von Flüchtlingsfamilien, die in dem Gebäude untergebracht sind, beheizt werden. „Das heißt, die Pader versorgt nicht nur die Radios mit Strom, dass da schön Musik rauskommt, macht die Heizungen warm, sondern sie macht uns auch beweglich, auf eine umweltfreundliche Art und Weise“, so Ernst.

4.9.2020 | Quelle: Energieagentur NRW | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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