Enapter plant Massenproduktion von Elektrolyseuren in NRW

Serienfertigung mit einem Elektrolyseur auf einem Arbeitstisch udn tätige Mitarbeiter im Hintergrund.Foto: Enapter
Massen- statt Serienferigung: Enapter will in NRW eine Großproduktion von Elektrolyseuren aufbauen.
Das junge Technologieunternehmen Enapter will im westfälischen Saerbeck eine Massenproduktion von Elektrolyseuren aufbauen. Dort sollen mehr als 100.000 Elektrolyseur-Einheiten pro Jahr gefertigt werden.

Das deutsche-italienische Unternehmen Enapter plant den Aufbau einer Massenproduktion von Elektrolyseuren in NRW (Nordrhein-Westfalen). Wie die Firma mitteilte, geht es dabei um die eigen entwickelte AEM-Elektrolysetechnologie. Der dafür geplante Enapter Campus soll in der Klimakommune Saerbeck entstehen. Dort sollen zukünftig auch Fertigung und Weiterentwicklung der modularen Systeme für die Herstellung von grünem Wasserstoff stattfinden.

Enapter will in der geplanten Produktionsstätte im Münsterland mehr als 100.000 Elektrolyseur-Einheiten pro Jahr fertigen. Die heute im italienischen Pisa bestehende Serienproduktion werde weiterhin ausgebaut und ergänze die Produktionskapazitäten. Heute nutzen bereits Unternehmen aus 33 Ländern Enapters hocheffiziente AEM-Elektrolyseure, um fossile Brennstoffe durch grünen Wasserstoff zu ersetzen.  AEM steht für Anionenaustausch-Elektrolyse. Das Unternehmen rechnet mit einem Investitionsvolumen von 100 Mio. Euro wie eine Enapter-Sprecherin dem Solarserver sagte. Details zur Finanzierung sollen zu einem späteren Zeitpunkt folgen.

„Die Ansiedlung einer neuen Fabrik für Wasserstoff-Elektrolyseure mit bis zu 300 qualifizierten Arbeitsplätzen zeigt: Nordrhein-Westfalen kommt auf dem Weg zum Wasserstoffland weiter voran.“ Darüber freut sich Andreas Pinkwart, Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen. Noch in diesem Herbst wolle die Landesregierung einen Fahrplan vorlegen, um die Wasserstoff-Technologie gemeinsam mit der Wirtschaft weiter voranzutreiben. „So können wir die CO2-Emissionen weiter massiv senken und zugleich ermöglichen, dass unsere Unternehmen auch künftig wettbewerbsfähig bleiben.“

Das moderne Betriebsgelände will seine Energie selbst vollständig mit erneuerbaren Energien decken. Diese sollen aus den Saerbecker Solar-, Wind- und Biomasseanlagen, sowie aus eigenen Solaranlagen und Wasserstoffspeichern stammen.

Serienfertigung in Pisa

„Enapters sehr konkreten Pläne einer klimaneutralen Massenfertigung von Elektrolyseuren zur Wasserstoffproduktion haben uns sofort überzeugt.“ Das sagt Wilfried Roos, Bürgermeister der Gemeinde Saerbeck. „Diese Ansiedlung war vor allem möglich, weil wir Klimakommune sind.“ Außerdem teile sie mit Enapter die Idee eines gerechten Energiesystems der Zukunft teilen.“ Dazu zählten regionale Wertschöpfung, Klima- und Energiepolitik als Bürgerbewegung und umfassende Berücksichtigung der Bedürfnisse von Mensch und Natur“.

Eine automatisierte Massenfertigung ist für Enapter die zentrale Voraussetzung, grünen Wasserstoff weltweit auch wirtschaftlich konkurrenzfähig zu fossilen Energieträgern zu machen. Nur so sei sie zudem in den weltweit benötigten Mengen bereitzustellen.

Darüber hinaus werde die Produktion und der Betrieb des Campus nachhaltig sein. Hierzu trügen verschiedenen Zero-Waste-Ansätzen und eine Anlage eigens für das Recycling von Altelektrolyseuren bei.

„Uns hat in Saerbeck von Beginn an begeistert, wie hier über viele Jahre, erfolgreiche Klima- und Energiepolitik als Bürgerbewegung gestaltet wird. Zudem finden wir eine Infrastruktur vor, die unsere Ideen hin zur Kreislaufwirtschaft unterstützen. Wir haben jetzt den perfekten Standort. In Saerbeck werden wir AEM-Elektrolyseure skalieren und in Massenfertigung unserem Ziel näherkommen: grüner Wasserstoff für alle – erschwinglich und unkompliziert“, sagt Sebastian-Justus Schmidt, Vorsitzender und Mitbegründer von Enapter. 

Der Baubeginn auf dem 76.000 Quadratmeter großen Gelände in Saerbeck, 30 km nördlich von Münster, ist für Anfang 2021 vorgesehen. Die Fertigstellung und der Beginn der Produktion sollen 2022 erfolgen.

14.10.2020 | Quelle: Enapter | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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