EU will mit Renovierungswelle Gebäudeeffizienz heben

Die Renovierung einer alten Wohnung mit Bauarbeiten.Foto: stock.adobe.com / viappy
Die Renovierung des Gebäudebestandes ist eine große Aufgabe.
Die EU-Kommission hat im Rahmen des Green Deals eine Strategie zur Renovierung des europäischen Gebäudebestandes veröffentlicht. Auch mithilfe neuen Designs sollen im Sektor erhebliche Emissionen eingespart werden.

Die EU-Kommission will mit einer Renovierungswelle die Gebäudeeffizienz in Europa heben. Wie die Kommission in Brüssel mitteilte, habe sie dazu eine Strategie vorgelegt. Diese zeige auf, dass bis 2030 35 Millionen Gebäude renoviert werden und bis zu 160 000 zusätzliche grüne Arbeitsplätze im Baugewerbe entstehen könnten. Auf Gebäude entfallen ca. 40 Prozent des Energieverbrauchs in der EU und 36 Prozent der Treibhausgasemissionen. Aber jedes Jahr werde lediglich 1 Prozent des Gebäudebestands durch Renovierungen energieeffizienter.

Zudem soll ein neues „europäisches Bauhaus“ Wissenschaft, Architektur, Design, Kunst, Planung und Zivilgesellschaft zusammenbringen. „Es geht um eine neue Ästhetik des europäischen Green Deals, die gutes Design mit Nachhaltigkeit verbindet.“ Das sagte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Auch für Deutschland muss die Stratefgie umsetzen. Davon unabhängig hat das Bundesumweltministerium angekündigt, stärker zu helfen, um die Bundesbehörden klimaneutrral zu machen.

Fast 34 Millionen Europäerinnen und Europäer könnten es sich nicht leisten, ihre Wohnung zu heizen. Maßnahmen zur Erhöhung der Energieeffizienz dienten daher auch zur Bekämpfung von Energiearmut. Denn sie helfen dabei, die Energierechnungen niedrig zu halten. Die Kommission habe deshalb auch eine an die Mitgliedstaaten gerichtete Empfehlung zur Bekämpfung von Energiearmut veröffentlicht.

„Die Renovierungswelle sieht Maßnahmen zur Beseitigung der zahlreichen Hindernisse vor, aufgrund derer Renovierungen derzeit noch kompliziert, teuer und zeitaufwendig sind“. Das sagt Kadri Simson, EU-Kommissarin für Energie. „Wir werden bessere Möglichkeiten zur Messung des Nutzens von Renovierungen vorschlagen.“ Dazu zählten Mindestnormen für die Gesamtenergieeffizienz, mehr finanzielle Unterstützung der EU und technische Hilfe. Außerdem wolle die Kommission Finanzierungen durch „grüne“ Hypotheken begünstigen und die Nutzung erneuerbarer Energien für die Wärme- und Kälteerzeugung fördern. All dies werde für Eigentümer, Mieter und Behörden entscheidende Verbesserungen bringen.

Eingang in Erneuerbare-Energien-Richtlinie

Durch die Strategie erhalten Maßnahmen in drei Bereichen Priorität. Das seien Dekarbonisierung der Wärme- und Kälteerzeugung und Bekämpfung von Energiearmut. Dazu kommen Maßnahmen für Gebäude mit der geringsten Energieeffizienz sowie Renovierung öffentlicher Gebäude. Die Kommission schlägt vor, die in der gesamten Renovierungskette – von der Planung und Finanzierung eines Projekts bis zu dessen Fertigstellung – bestehenden Hindernisse zu beseitigen. Das soll durch eine Reihe von Maßnahmen und Instrumenten in den Bereichen Finanzierung und technische Unterstützung geschehen.

Im Zuge der für Juni 2021 vorgesehenen Überprüfung der Erneuerbare-Energien-Richtlinie erwäge die Kommission, den Vorgaben für die Wärme- und Kälteerzeugung aus erneuerbaren Quellen einen höheren Stellenwert zu geben. Dazu könnte ein Mindestniveau an Energie aus erneuerbaren Quellen in Gebäuden zählen. Die Kommission wolle auch prüfen, wie die Haushaltsmittel der EU neben den Einnahmen aus dem EU-Emissionshandelssystem zur Finanzierung nationaler, auf einkommensschwächere Bevölkerungsgruppen zugeschnittener Energieeffizienz- und Energiesparprogramme eingesetzt werden könnten. Außerdem stehe die Weiterentwicklung der Ökodesign-Rahmen im Blickpunkt, um effiziente, gebäudegerechte Produkte auf den Markt zu bringen.

14.10.2020 | Quelle: EU-Kommission | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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