Förderung bei BAFA + KfW gesichert

Verwaltungsgebäude des BAFA in EschbornFoto: Guido Bröer
Bald werden MAP-Anträge nicht mehr hier in der BAFA-Zentrale in Eschborn, sondern in der Zweigstelle Weißwasserin der Lausitz bearbeitet
Der Solarthermiemarkt kommt in Fahrt, wie die Branchenstatistiken zeigen. Und nachdem der Bundestag jetzt weitere 2,2 Milliarden für die Programme zur Heizungssanierung mit erneuerbaren Energien beim BAFA und für die CO2-Gebäudesanierung bei der KfW frei gemacht hat, scheint auch die Gefahr eines Förderstopps gebannt.

2,2 Milliarden Euro an Verpflichtungsermächtigungen für das kommende Haushaltsjahr hat der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages in der vergangenen Woche dem Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) zur Verfügung gestellt. Das Geld ist jeweils zur Hälfte für das CO2-Gebäudesanierungsprogramm der KfW und für die Förderung im Marktanreizprogramm für erneuerbare Wärme bestimmt, die zum Teil vom BAFA und zum anderen von der KfW verwaltet wird.

Die Finanzspritze war bitter nötig. Ohne sie wäre ein Stopp der Förderung von BAFA und KfW in diesem Herbst wohl unvermeidlich gewesen, wie die Solarthemen jüngst berichteten. Denn die zum Jahresbeginn 2020 massiv angehobenen Fördersätze in beiden Programmen haben in Verbindung mit einer gegenüber 2019 vervielfachten Nachfrage die Fördertöpfe der beiden Programme schneller geleert als von der Bundesregierung erwartet. Bereits Ende Juli waren die verfügbaren Mittel im Marktanreizprogramm nach Angaben der Bundesregierung zu drei Vierteln verbraucht, obwohl das BAFA, das wegen Corona und aufgrund des Umzugs seiner Energieabteilung von Eschborn nach Weißwasser/Lausitz in dieser Saison unter erschwerten Bedingungen arbeitet, zu diesem Zeitpunkt mit seinen Bewilligungen bereits stark zurück lag.

Kollektorverkäufe ziehen an

Der Boom, der sich in den Antragszahlen beim BAFA bereits seit März abzeichnete, schlägt sich inzwischen mit einiger Verzögerung auch in den Büchern der Solarthermiefirmen nieder. Laut der ge­mein­samen Kollektorabsatz-Statistik von Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) und Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) wurden im Zeitraum Januar bis August von Herstellern und Importeuren etwa 20 Prozent mehr Flach- und Vakuumkollektoren in Deutschland verkauft als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Für das erste Halbjahr hatten die Verbände zunächst nur ein Plus von 10 Prozent verzeichnet. Erst im Juni waren nämlich die Verkäufe richtig angezogen, und die jüngsten Zahlen aus dem August markieren bislang die Spitze.

Welcher Solaranlagentyp profitiert von der Förderung?

Noch lässt sich aufgrund der verfügbaren Daten nicht sagen, welcher Typ von Solarthermieanlagen besonders von den geänderten Förderbedingungen profitiert. Einerseits hofft das BMWi über die neue Förderung für „Hybrid­­anlagen“ vermehrt an­­spruchs­vollere Kombisolaranlagen anzureizen. Andererseits sind es die simplen Trinkwarmwasser-Anlagen mit typischerweise nur zwei Kollektoren und einfachen 300-Liter-Speichern, die am stärksten von der nunmehr 30-prozentigen Förderung profitieren. Gab es bis 2019 für die Installation einer solchen Anlage im Gebäudebestand 500 Euro Zuschuss, so können es jetzt etliche tausend Euro sein. Denn die neue prozentuale Förderung schließt alle denkbaren Nebenarbeiten mit ein.

15.10.2020 | Autor: Guido Bröer
© Solarthemen Media GmbH


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