BSW: Photovoltaik muss sich in 5 Jahren verdoppeln!

BSW-Hauptgeschäftsführer Carsten KörnigFoto: Guido Bröer
BSW-Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig.
Der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) fordert für die Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) das Ziel, die installierte solare Kraftwerkskapazität in den kommenden fünf Jahren zu verdoppeln und Marktbarrieren abzubauen.

Der BSW warnt davor, dass der derzeit vorliegende Regierungsentwurf zur Novelle des EEG (EEG2021) den Photovoltaik-Ausbau eher bremse.

Nach Angaben des Bundesverbandes Solarwirtschaft e. V. (BSW) stellt die Photovoltaik inzwischen rechnerisch rund zehn Prozent der deutschen Stromerzeugung. Der Verband erwartet, dass in diesem Jahr etwa 20 Prozent mehr Solarstromleistung neu ans Netz angeschlossen wird als im Vorjahr 2019. Daten der Bundesnetzagentur und von Energieversorgern ließen laut BSW darauf schließen, dass in diesem Jahr in Deutschland schon jetzt mehr Solarstrom erzeugt wurde als im gesamten Vorjahr.

Nach Einschätzung des BSW sei die Entwicklung erfreulich, die Politik müsse diese jetzt aber unbedingt weiter beschleunigen. „Zur Umsetzung der Klimaziele und zur Vermeidung einer Stromerzeugungslücke im Zusammenhang mit dem Atom- und Kohleausstieg müssen wir bis 2025 die installierte Solarstromleistung verdoppeln, bis 2030 sogar verdreifachen“, mahnt Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des BSW. Der BSW stützt sich dabei auf Gutachten von Markt- und Klimaforschern. Unter anderem verweist er auf das Fraunhofer ISE aus Freiburg, EuPD Research aus Bonn und Agora Energiewende aus Berlin.

Gesetzentwurf nachbessern!

Komme es im Bundestag nicht zu erheblichen Nachbesserungen am EEG-Gesetzesentwurf, werde der Ausbau von Solardächern 2021 stark rückläufig sein. Der BSW kritisierte in diesem Zusammenhang insbesondere einen geplanten Systemwechsel bei der Vergabe von Marktprämien hin zu Ausschreibungen. Außerdem bemängelt er vom Bundeswirtschaftsministerium vorgesehene kostentreibende Anforderungen des Messwesens für Kleinanlagenbetreiber. Nicht EU-rechtskonform sei ferner die Belastung selbst verbrauchter Solarstrommengen mit der EEG-Umlage. „Werden diese Marktbremsen nicht gelöst, könnte sich die neu installierte Solardach-Leistung 2021 halbieren. Zudem droht die Außerbetriebnahme von über 10.000 Solarstromanlagen“, so Körnig.

27.10.2020 | Quelle: Bundesverband Solarwirtschaft
© Solarthemen Media GmbH

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