Befragung zeigt Hemmnisse für kommunale Wärmewende

Grafik Hemmnisse für kommunale WärmewendeGrafik: AEE
Besonders die rechtlichen Rahmenbedingungen, der Personalmangel und zu geringer Etat erschweren nach einer Befragung die Wärmeprojekte in Kommunen und hemmen die kommunale Wärmewende.

Die Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) und des Fraunhofer Institut für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik (IEE) haben Kommunalvertreter*innen im Rahmen des Projekts „Kommunale Wärmewende“ zu Hemmnissen bei der Umsetzung der Wärmewende befragt. Das Projekt wird von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) gefördert.

Hemmnisse für die kommunalen Wärmewende

Im Detail haben die befragten Kommunen als Hindernisse die komplexen Genehmigungsprozesse für neue Anlagen und hohe Förderanforderungen angegeben. Die Ölpreisentwicklung und die mangelnde CO2-Bepreisung wurden ebenfalls als Herausforderung der Wirtschaftlichkeit erwähnt. Weitere Hindernisse sind unsichere Positionen von Klimaschutzmanagerinnen in den Kommunen, wenig Expertise im Handwerk, komplexe Abstimmungsprozesse zwischen politischen Vertreterinnen, Verwaltung und Forschung sowie die aufwendige Bestandssanierung durch Eigentümer*innen.

„Aktuell hat der Wärmesektor einen Anteil von rund 40 Prozent an den energiebedingten Kohlenstoffdioxid-Emissionen Deutschlands. Kommunen spielen dafür eine Schlüsselrolle, um die Wärmewende umzusetzen und die Klimaziele der Bundesregierung zu erreichen. Trotzdem zeigt diese Befragung, dass Städte und Gemeinden vor zahlreichen strukturellen Hindernissen stehen, die es ihnen erschweren, notwendige Projekte durchzuführen“, sagt Dr. Robert Brandt, Geschäftsführer der AEE.

Methodik

Die Befragung lief im zweiten und dritten Quartal 2020. Bundesweit waren Kommunen eingeladen, an der Recherche zum Thema kommunale Wärmewende teilzunehmen. Zunächst beantworteten sie dabei einen Fragebogen, zum Teil auch durch Telefongespräche, die ein tieferes Verständnis der Ergebnisse ermöglichten.

In Abhängigkeit der Umsetzungsaktivität wurden die befragten Kommunen in Vorreiter-Kommunen (11 Kommunen) und Einsteiger-Kommunen (19 Kommunen) eingestuft. Bei der Eingruppierung spielten sowohl Kriterien wie die Einbindung von Bürgerinnen, Klimaschutzkonzepte und die Vielfalt an Akteuren (beispielsweise Bürgergenossenschaften) als auch die CO2-Emissionen pro Sektor und Einwohnerinnen eine Rolle. Auch qualitative Werte wie die Förderung des Umdenkens in der Bevölkerung wurden ebenso bei der Einordnung berücksichtigt. Vorreiter-Kommunen befinden sich auf dem richtigen Weg, die Klimaschutzziele für 2050 zu erreichen, während Einsteiger-Kommunen noch keine Projekte durchgeführt haben.

Die Ergebnisse der Befragung sind unter diesem Link verfügbar. Weitere Informationen zum Projekt „Kommunale Wärmewende“ können Sie auf www.waermewende.de finden.

28.10.2020 | Quelle: Agentur für Erneuerbare Energien
© Solarthemen Media GmbH

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