Solarthermie: Kellerentfeuchtung mit Luftkollektoren im Rathaus von Plech
„Im Zuge der energetischen Fassadensanierung des Rathausgebäudes aus dem Jahr 1914 sollten nicht nur die markanten Fassadendetails erhalten bleiben, sondern aus statischen und gesundheitlichen Gründen auch die durchfeuchtete Teilunterkellerung mit preußischem Kappengewölbe soweit als technisch möglich trockengelegt werden“, so berichtet die mit der Sanierung beauftragte Architektin Cordula Breitenfellner die Ausgangssituation für die Kellerentfeuchtung mit Luftkollektoren.
Keine Abdichtung gegen Feuchtigkeit möglich
Die Teilunterkellerung aus Natursteinwänden besitzt keine Abdichtung, weder horizontal, noch vertikal. Die eindringende Feuchte gab nicht nur der Schimmelbildung an den Wänden und dem damit verbundenen modrigen, klammen Raumklima Vorschub, sondern schädigte die Bausubstanz, vor allem die Stahlträger des Kappengewölbes durch Rost.
Die Hanglage, die Überbauung der Teilunterkellerung und die direkt danebenliegende Staatsstraße, deren Fahrbahnen man erst kürzlich erneuert hat, machten in weiten Teilen den Einbau einer nachträglich außen aufgebrachten Flächenabdichtung unmöglich. Eine Innenabdichtung als Ausweichlösung kam ebenfalls nicht in Frage. Denn dann würde die Feuchtebelastung von außen weiterhin auf das Mauerwerk wirken, inklusive Frost und zersetzenden Salzen. Zudem würden sich die Verdunstungsprobleme und die Schäden an der Bausubstanz noch weiter verstärken. Denn dann würde sich noch mehr Wasser im Mauerwerk ansammeln und bis ins darüber liegende Erdgeschoss aufsteigen und dann dort auch noch Feuchteschäden verursachen.
Kellerentfeuchtung mit Luftkollektoren wirtschaftlich darstellbar
Eine auch wirtschaftlich darstellbare Lösung war nach dem fachgerechten Entfernen von Schimmelbefall und Rost hingegen der Einbau von Solar-Luftkollektoren als Fassadenmodule auf der Südseite. Neben einem Aerogel-Hochleistungsdämmputz hat man daher für die Fassadensanierung letzten August drei Luftkollektoren des Typs Twinsolar 2.0 von Grammer Solar vor den Kellerräumen montiert. In Verbindung mit einem Abluftelement entfeuchten und temperieren diese den 60 Quadratmeter großen Rathauskeller mit bis zu 350 Kubikmeter pro Stunde solar erwärmter Frischluft. Gerade in Corona-Zeiten können die Kollektoren einen guten Beitrag zur Frischluftzufuhr leisten.
Erstes Zwischenfazit von Architektin Cordula Breitenfellner: „Bereits wenige Tage nach dem Einbau zeigte diese Maßnahme spürbar Wirkung. Das Eindringen von Feuchtigkeit können wir zwar nicht verhindern, die erwärmte Zuluft und der permanente Luftaustausch haben das Kellerklima aber deutlich verbessert. Auch der Trocknungseffekt ähnlich eines Föns, bei dem warme Luft mehr Wasser aufnimmt als kalte, hat bei der Bausubstanz bereits eingesetzt, wird aber noch Monate in Anspruch nehmen“.
5.11.2020 | Quelle: Grammer Solar | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH