Solarrennwagen für das Deutsche Museum

Ein Rennwagen mit Solarzellen auf einer Straße in der Wüste Australiens.Foto: Hochschule Bochum
Belegte bei der Weltmeisterschaft 2017 in Australien den zweiten Platz und steht bald im Museum: der solare Rennwagen blue.cruiser.
In der neuen Dependance des Deutschen Museums in Nürnberg wird künftig auch der Solarrennwagen blue.cruiser zu bewundern sein. Er wurde von der Hochschule Bochum entwickelt mit Technologie von Bilstein.

Im neuen Deutschen Museum in Nürnberg wird künftig auch ein Solarrennwagen zu sehen sein. Das teilte das Automobilunternehmen Bilstein mit. Das Museum gehe der Frage nach der Welt von Morgen nach. Solartechnologie könnte dabei nicht nur im stationären Einsatz, sondern auch bei Fahrzeugen eine zentrale Rolle spielen. Als Exponat der ersten Stunde werde in der Frankenmetropole deshalb der Solarrennwagen blue.cruiser der Hochschule Bochum vertreten sein. Darin stecke auch Technologie von Bilstein und der Muttergesellschaft Thyssenkrupp.

Ein Autokran habe den umweltfreundlichen Boliden bereits in das zweite Obergeschoss des Zukunftsmuseums gehoben. Dort werde er Seite an Seite mit anderen viel diskutierten Technologien wie „Hyperloop“ zu sehen sein.

Mit 5m2 Siliziumzellen erreiche der blue.cruiser energetisch autonom immerhin bis zu 120km/h. Obwohl das Fahrzeug damit nach herkömmlichem Verständnis kein Rennwagen sei, komme mit gutem Grund Bilstein-Fahrwerktechnik aus dem Motorsport zum Einsatz. Das speziell auf die Parameter des blue.cruisers abgestimmte MDS (Modulares Dämpfer System) füge sich perfekt in dieses Konzept ein. Klar beschriftete Einstellräder erlaubten zudem die unabhängige Veränderung von Zug-und Druckstufe. Dies war gerade in Hinblick auf die absolvierten Solar-Rallyes ein wichtiges Feature. Die integrierte Höhenverstellung half zudem auch bei der aerodynamischen Optimierung im Windkanal.

Stefan Spychalski, der an der Hochschule Bochum für die Kommunikation rund um das Projekt verantwortlich zeichnet, war von der Anfrage des Deutschen Museums jedenfalls begeistert. „Was bleibt einem anderes übrig, als vor Stolz fast zu platzen.“ Für ihn sei das Deutsche Museum schlicht und einfach der „Louvre der Ingenieur-und Technikkunst.“ Für die dortigen Kuratoren spielte das Design des Fahrzeugs eine ähnlich große Rolle wie sein Innovationsgrad. Ein Großteil der verwendeten Hightech-Zutaten stammt dabei aus der Thyssenkrupp Gruppe. Vom Elektroband des Radnabenmotors über die Stahlräder, die Rückbank aus dem Sandwichmaterial litecor® und dem Gitterrohrrahmen aus ultrahochfestem Stahl bis hin zum Lenksystem reicht das Spektrum.

Teilnahme an Solarrennen

Es mache sich aber auch ein wenig Wehmut bei Stefan Spychalski breit, da der blue.cruiser jetzt erst einmal nicht mehr fahren werde. Zumindest gelte dies für die nächsten fünf Jahre, denn so lange gilt der Leihvertrag. Aber immerhin sei sein „Sonnenwagen“ weiter in der Welt herumgekommen als die meisten Autos. So hat er 2017 bei der 14. World Solar Challenge in Australien teilgenommen und in der Cruiser-Klasse den 2. Platz belegt. Bei dieser Weltmeisterschaft ging es rund 3.000 Kilometer von Darwin bis nach Adelaide. 2018 folgte die European Solar Challenge und verschiedeneandere Events.

Erfahrung im Alltagsverkehr habe das bei den Studenten beliebte Fahrzeug, das praktischerweise über vier Sitzplätze verfügt,ebenfalls. Schließlich sei der blue.cruiser straßenzugelassen.„Er ist die Summe zahlreicher technischer Innovationen, gepaart mit ökologischem Anspruch in Verbindung mit herausragendem Design“,bringt es Spychalskiauf den Punkt. 2021 können sich die Besucher davon in Nürnberg nun selbst ein Bild machen.

16.11.2020 | Quelle: thyssenkrupp Bilstein GmbH| solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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