Sektorenkopplung für Kommunen im Donau-Raum
Die Sektorenkopplung für Kommunen im Donau-Raum voranzubringen, das hat sich das EU-Projekt CSSC Lab auf die Fahnen geschrieben. Das Akronym steht für City Storage Sector Couplin. Ziel ist, Gemeinden und kleinere Städte im Donauraum mit innovativen Lösungen im Bereich Sektorkopplung und deren Bedeutung vertraut zu machen. Sie setzt sich zugleich aus 17 Partner*innen in 11 Ländern zusammen. Dazu zählen auf deutscher Seite die Energieagentur Regio Freiburg, außerdem die Bodensee-Stiftung und die Gemeinde Gutach.
Wie die Energieagentur zudem mitteilte, gebe es viele Beispiele für den gekoppelten Einsatz von erneuerbaren Energien in den Sektoren Strom, Wärme und Verkehr. Dazu zählen etwa elektrische Wärmepumpen, Blockheizkraftwerke, mit Sonnenstrom betriebene Ladesäulen oder PV-unterstützte Wärmenetze. Die Sektorkopplungen biete dabei gerade auf kommunaler Ebene eine große Chance für die Energiewende.
Eisspeicher und Photovoltaik
Lea Unterreiner, die bei der Energieagentur für das Projekt zuständig ist, freut sich nach dem Kick-off Anfang November auf weiteren fruchtbaren Austausch mit den Projektbeteiligten anderer Länder. „Wir können viel voneinander lernen und so die Sache an sich voranbringen“, sagt sie. Denn gerade Österreich habe viele praktische Erfahrungen einzubringen. Auch die Energieagentur Regio Freiburg habe über viele Jahre verschiedenste Projekte in der Region begleitet. Dazu zählt die Kampagne EnergieRegion. Zwischen 2016 und 2019 habe sie gezielt die Verbreitung von Wärmenetzen im ländlichen Raum befördert. In diesem Zusammenhang entstand in der Gemeinde Gutach/Bleibach ein Kalt-Wärme-Netz mit Eisspeicher und Photovoltaik.
Nico Storz von der Energieagentur, der die Wärmenetze-Kampagne leitete, ist die Begeisterung anzumerken, als er vom Kalt-Wärme-Netz in Gutach spricht. Es könne im Sommer den Überschuss an Sonnenenergie in den Eisspeicher einspeisen und ihn im Winter für die Wärmeversorgung weiterverwenden. „Damit hat Gutach genau das geschafft, was Sektorkopplung erreichen soll.“ Das sei nämlich saisonale Unabhängigkeit bei der Nutzung von Erneuerbaren Energien. Damit das im ganzen Donauraum so gut wie schon jetzt in den Partnerregionen Österreich, Slowenien, Kroatien und Bulgarien funktioniert, errichte das Projektkonsortium dort Demo-Zentren.
Diese sollen dann die verschiedene Anwendungen von Sektorkopplung veranschaulichen und für regionale Interessen*innen zugänglich machen. Daneben sollen sie das Know-how mittels einer Online-Plattform interessierten Kommunen über die Projektregion hinaus zur Verfügung stellen. Insgesamt dauert das Projekt drei Jahre und erfährt eine Unterstützung vom Interreg-Donau-Programm.
20.11.2020 | Quelle: Energieagentur Regio Freiburg | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH