AEE kürt Oldenburg zur Energie-Kommune November

Luftbild eines Wohnquartiers mit PV-Dächern.Foto: Stadt Oldenburg
Die Stadt Oldenburg aus der Luft.
Die Stadt Oldenburg in Niedersachsen hat die Auszeichnung der Kommune des Monats durch die Agentur für Erneuerbare Energien erhalten. Unter anderem der Ausbau der Sektorenkopplung hat es der Jury angetan.

Die Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) hat die Stadt Oldenburg zur Energie-Kommune des Monats November erkoren. Grund sei ein breiter Mix beim Einsatz erneuerbarer Energien und eine ausgeprägte Sektorenkopplung. Wie die AEE mitteilte, liege die Stadt mit ihrer Pro-Kopf-Emission von 6,9 Tonnen CO2-Äquivalent pro Jahr unter dem deutschen Durchschnitt von über neun Tonnen. Das sei nicht immer so gewesen. Denn zwischen 1990 und 2015 seien Bevölkerung sowie Wirtschaft beständig gewachsen. Der heutige Stand entspreche deshalb einem Rückgang der Pro-Kopf-Emissionen von 19 Prozent zwischen 1990 und 2015. Besonders stark seien die Emissionen privater Haushalte zurückgegangen. Die deutliche Abnahme der ausgestoßenen Treibhausgase trotz eines dynamischen Bevölkerungswachstums von 15 Prozent führt die AEE auf den Ausbau der Erneuerbaren Energien zurück.

EE-Strom verzehnfacht

Ab 2003 begann Oldenburg mit dem großflächigen Ausbau der Erneuerbaren Energien. Die lokale Produktion von nachhaltigem Strom kletterte von anfangs jährlich 0,6 Gigawattstunden (GWh) auf 66 GWh in 2015. Heute produziere die Stadt Strom aus Wind, Sonne, Biomasse und Wasser. Zukünftig soll vor allem die Windenergie aus der Region auch zur Herstellung von grünem Wasserstoff zum Einsatz kommen. Oldenburg unterstützt diese Entwicklung zusätzlich durch Investitionen in den ÖPNV und die Tankinfrastruktur. 

Attraktiv als Standort für Unternehmen und Verbände im Bereich Erneuerbare Energien bündelt Oldenburg seit nunmehr 15 Jahren sein Wissen im Oldenburger Energiecluster e. V. (OLEC). Aktuell vernetzte der Cluster über 60 kleine und große Unternehmen, Universitäten sowie staatliche Institute. Aber auch die Zivilgesellschaft beteilige sich aktiv an der Gestaltung der Energiewende. Hier haben Mitglieder*innen von Fridays for Future zusammen mit der Stadt 106 Maßnahmen zur Umsetzung der Energie- und Wärmewende gemeinsam erarbeitet. Als Generationenprojekt spielt der Klimaschutz auch bei Schüler*innen eine Rolle. Projekte wie die „Mobile Klimaschutzschule Oldenburg“ oder die „Sonnenwoche“ setzten die Energiewende direkt auf den Lehrplan.

Smartes EE-Wohnprojekt

Unter dem Motto „Energie von Nachbarn für Nachbarn“ entwickelte die Stadt das geförderte Projekt „Energetisches Nachbarschaftsquartier Fliegerhorst Oldenburg“. Ziel ist die Vernetzung individueller Erzeuger bzw. Verbraucher*innen lokal erzeugter Energie, deren Speicherung sowie Umwandlung. Für die Energieversorgung des Bauprojekts zeichne eine Kombination aus PV-Anlagen, Blockheizkraftwerken, Wärmepumpen sowie Geothermie und Windenergie voraussichtlich verantwortlich. Bis Ende 2024 wolle das Wohnungsunternehmen GSG Oldenburg ferner das Projekt in zwei Bauabschnitten errichten. Neben der Nutzung verschiedener nachhaltiger Erzeugungstechnologien spiele die Vernetzung und Regelung der Energie im Wohnquartier eine entscheidende Rolle. Die so entstandene Energie-Community könne damit die erzeugte Energie möglichst kosten- und klimaschonend einsetzen.

„Mit der sinnvollen Verbindung verschiedener Sektoren profitieren Menschen und Umwelt durch eingesparte Emissionen und die Region von der lokal erzeugten Wertschöpfung“, sagt Dr. Robert Brandt, Geschäftsführer der AEE.

27.11.2020 | Quelle: AEE © Solarserver / Solarthemen Media GmbH

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