Photovoltaik: Crowdfunding für polnische Solarparks

Zu sehen ist ein der schon bestehenden Photovoltaik-Großanlagen in Polen.Foto: Winaico
Photovoltaik-Großanlage in Polen.
Die Mainzer Wiwi Consult wirbt Kapital bei Crowdinvestoren ein, um Photovoltaikanlagen in Polen mit insgesamt 50 Megawatt (MW) Leistung zu bauen. Dafür bietet das junge Unternehmen eine Verzinsung von 5,5 Prozent im Jahr.

Das Unternehme Wiwi Consult will mittels Crowdfunding geplante polnische Solarparks co-finanzieren. Wie die Mainzer mitteilten, wollen sie über die Online-Plattform Wiwin 600.000 Euro einsammeln. Das Geld soll in das Photovoltaik-Portfolio „PV Green Europe“ in Polen fließen, dessen Umsetzung in den kommenden drei Jahren anstehe. Dabei gehe es um die Installation von rund 50 Photovoltaik-Anlagen mit einer Gesamtleistung von bis zu 50 Megawattpeak. Aktuell befinden sich mehr als 70 Anlagen in der Projektentwicklung, so dass das gesamte Solarportfolio theoretisch auf über 70 MWp ansteigen könnte. Die Freiflächenanlagen entstehen vorrangig in den Woiwodschaften zwischen Warschau, Lodz und Krakau. Das Gesamtinvestitionsvolumen liegt bei etwa 34 Millionen Euro. Die Errichtung der Solaranlagen erfolge ferner durch den polnischen Projektpartner Arenella.

Abschluss bis Ende 2024

Die Beteiligung steht in Form einer nachrangigen Inhaberschuldverschreibung zur Verfügung. Dabei betrage die Mindestanlagesumme 500 Euro bei einem jährlichen Zins von 5,5 Prozent. Die Mittel seien hauptsächlich für die Finanzierung von Projektplanung, Anlagenkomponenten, Errichtung, Bau und Netzanschluss vorgesehen. Darüber hinaus will Wiwi das Kapital auch für die Stellung von Sicherheiten im Rahmen des Ausschreibungsverfahrens (Bieterbürgschaft) nutzen. Die Tilgung der aufgenommenen Mittel erfolge mittels Anschlussfinanzierung bzw. einer ganzen oder teilweisen Veräußerung des Solarportfolios. Die Zinsen werden aus dem operativen Gewinn der Emittentin bedient. Die Tilgung des endfälligen Darlehens ist ferner für den 31. Dezember 2024 geplant.

Die wiwi consult hat nach eigener Auskunft jahrelange Erfahrung in der Planung und Finanzierung sowie dem Bau und Betrieb von Projekten im Bereich der erneuerbaren Energien. Auch im Ausland habe das Managementteam schon eine Vielzahl von Projekten begleitet und umgesetzt. Dazu zähle beispielsweise Polen, Kanada und Südafrika. Ein Großteil der Mitarbeiter der wiwi consult GmbH & Co. KG bestehe aus ehemaligen leitenden Angestellten eines führenden deutschen Projektentwicklers. „Der Klimawandel ist eine globale Herausforderung, deshalb suchen wir nicht nur national, sondern auch international nach Potenzialen zur Umsetzung einer nachhaltigen und umweltfreundlichen Energieversorgung“, sagt Geschäftsführer Michael Böhm.

Aktuell sind mehr als 70 Anlagen bereits im fortgeschrittenen Stadium. „Für den Großteil der Projekte sind die Pachtverträge bereits unterzeichnet“, so Böhm. Bei 17 Projekten stünden aktuell Umweltstudien an. Weitere 36 Anlagen befänden sich im Baugenehmigungsverfahren, und für insgesamt 11 Projekte lägen bereits Netzanschlusszusagen vor. Der Startschuss für die Errichtung des ersten
Projektes soll in Kürze fallen.

Polen: noch 80 Prozent Kohle

Aktuell erzeugt Polen den Strom noch zu etwa 80 Prozent in Kohlekraftwerken. Dagegen waren Ende 2019 vor Ort Solaranlagen mit einer Leistung von lediglich 1,5 Gigawatt installiert. Insgesamt betrage der Anteil der erneuerbaren Energien am polnischen Strom-Mix momentan nur rund 15 Prozent.

27.11.2020 | Quelle: Wiwi Consult
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