Photovoltaik: Preise für Bestandsanlagen steigen

Umschlag der MarktpreisstudieFoto: Milk the Sun
Die Marktpreisstudie von Milk teh sun zeigt fallende Preise für PV-Bestandsanlagen.
Die Preise für PV-Bestandsanlagen in Deutschland sind zwar von 2014 bis 2019 kontinuierlich gefallen. Das zeigt eine Analyse des Marktplatzes Milk the sun. 2020 steigen sie aber wieder.

Die Preise für gewerbliche Photovoltaik-Bestandsanlagen steigen 2020 wieder, nachdem sie im Zeitraum 2014 bis 2019 spürbar gesunken waren. Das zeigt eine Analyse der Transaktionen des Online-Marktplatzes Milk the sun. Wie das Unternehmen mitteilte, habe es dazu 482 Datensätze zu Transaktionen in Deutschland im Zeitraum Januar 2014 bis Juli 2020 ausgewertet. Das zentrale Ergebnis dieser Marktpreisstudie ist, dass die Preise in Euro je Kilowattpeak (€/kWp) für die drei betrachteten Anlageklassen – Projektrechte, Turnkey-Anlagen sowie Bestandsanlagen – über den gesamten Betrachtungszeitraum spürbar sinken. Das korrespondiert auch mit sinkenden Modulpreisen. Unter Turnkey-Anlagen sind PV-Anlagen zu verstehen, die zum Zeitpunkt der Transaktion noch nicht am Netz waren.

Für Bestandsanlagen sanken die Preise von knapp 2.500 Euro je installiertem Kilowatt (kW) 2015/2016 auf rund 1.600 Euro/kW 2019. Im laufenden Jahr stiegen sie bisher wieder auf rund 2.00 Euro.

Preise dürften weiter fallen

Insbesondere der Einfluss des Alters einer Anlage ist ein wichtiger Faktor für die Ausgestaltung der Preise. Sollte sich der beobachtete Trend in den verschiedenen Anlageklassen auch zukünftig fortsetzen, geht Milk the Sun davon aus, dass die Preise von PV-Projekten in den kommenden Jahren weiter sinken werden. Zusammen mit dem ohnehin steigenden Interesse werde dies deren Attraktivität für Investoren nochmals steigern helfen. Zusätzlich deute sich an, dass in Zukunft bei einer Fortsetzung der erkennbaren Preistrends ein Punkt erreicht werde, zu dem Bestandsanlagen erstmals niedrigere Preise erzielen werden als neu errichtete Turnkey-Anlagen.

Die Betrachtung der Durchschnittspreise zeigt, dass Bestandsanlagen die mit Abstand höchsten Preise pro kWp erzielen. Im Zeitraum 2014-2019 lag der Durchschnittspreis für Bestandsanlagen bei 2.099 €/kWp. Bei Turnkey-Anlagen betrug er 1.142 €/kWp und für Projektrechte bei 68 €/kWp. Der Blick auf die Preise des Jahres 2019 unterstreicht das Ausmaß der Preisrückgänge. 2019 lagen die durchschnittlich erzielten Werte für Bestandsanlagen bei 1.569 €/kWp – und damit auf dem niedrigsten Wert im Zeitverlauf.

Deutlicher Prreisknick 2019

Bei den Turnkey-Anlagen liegen die Preise 2019 mit durchschnittlich 1.033 €/kWp ebenfalls deutlich unterhalb der Vorjahreswerte. In beiden Fällen ist ein klarer Trend zu jährlich sinkenden Preisen erkennbar. Auch bei den Projektrechten liegen die Preise 2019 mit 49 €/kWp ebenfalls spürbar unter dem Mittelwert der vergangenen 6 Jahre. Die Preisabschläge in Bezug auf die beobachteten Höchstwerte liegen bei knapp 37 Prozent (Bestandsanlagen), 17 Prozent (Turnkey-Anlagen) und 45 Prozent (Projektrechte).

Der Beginn des aktuellen Jahres 2020 ist durch überdurchschnittliche Handelsvolumina auf dem Milk the Sun-Marktplatz gekennzeichnet. In diesem Zeitraum haben sich die Preise insbesondere der Bestandsanlage wieder etwas erholt. Das gelte zu einem geringeren Maße auch für die Projektrechte,

Angesichts der Tatsache, dass für das aktuelle Jahr lediglich Werte zu den ersten sechs Monaten vorliegen, lässt sich zum heutigen Zeitpunkt noch keine qualifizierte Aussage über die Entwicklung des Gesamtjahres ableiten.

8.12.2020 | Quelle: Milk the sun
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