So berechnen Kommunen Wertschöpfung durch Ökoenergien

Eine Wärmeleitung halb eingegraben im Boden.Foto: stock.adobe.com / © struvictory
Bei Nahwärmenetzen winken Kommunen Wertschöpgungsgewinne.
Mit einem aktualisierten Onlinerechner können Kommunen bei der Energieagentur Rheinland-Pfalz und der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) die lokalen Wertschöpfungspotenziale aus der Umsetzung von erneuerbaren Energien ermessen.

Für Kommunen ist es hilfreich, die lokale Wertschöpfung aus Investitionen in Ökoenergien im Vorfeld zu berechnen. Dazu steht ihnen nun ein Aktualisierung des Online-Rechners der AEE zur Verfügung, der genau dieses verspricht. Wie die Agentur mitteilte, sei das Update im Auftrag und mit fachlicher Unterstützung der Energieagentur Rheinland-Pfalz erfolgt. Für die Entwickelung waren ferner die AEE und das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) zuständig.

„Die Energieversorgung Deutschlands ist im Wandel. Sie wird zunehmend regenerativ und damit auch immer dezentraler. Im ersten Quartal 2020 lag der regenerative Anteil bundesweit bereits bei ca. 55 Prozent der Nettostromerzeugung.“ Das sagt Michael Hauer, Geschäftsführer der Energieagentur Rheinland-Pfalz. „Durch den verstärkten Einsatz von Erneuerbaren Energien unterstreichen Städte und Gemeinden auch ihre volkswirtschaftliche Weitsicht. Sie nutzen die Energiewende, um die kommunale Wertschöpfung zu erhöhen und die Kaufkraft vor Ort langfristig zu stärken. Nicht zuletzt sichern sie sich damit auch ihre kommunale Handlungsfähigkeit.“ Der Wertschöpfungsrechner biete den Nutzer*innen zudem die Chance, regionale Wertschöpfung durch den Ausbau von Erneuerbaren Energien zu quantifizieren. Außerdem ermöglich er, entsprechend faktenbasierte Entscheidungen in den Kommunen zu treffen.

Beschäftigungseffekte und Gewinne

Der Online-Wertschöpfungsrechner kann die Wertschöpfungseffekte für 27 verschiedene Erneuerbare-Energien-Technologien für die Jahre 2019, 2025 und 2030 berechnen. Konkret lassen sich die Wertschöpfungseffekte dabei in die Bestandsteile der Beschäftigungseinkommen, der Unternehmensgewinne und der kommunalen Einnahmen in Form von Steuern und Abgaben auf die Einkommen und Gewinne darstellen. Dabei wird die gesamte Wertschöpfungskette einer Anlage – von ihrer Planung über die Installation bis hin zum eigentlichen Betrieb – berücksichtigt. Schließlich werden Nutzer*innen die eingesparten CO2-Äquivalente errechnen können, um die positiven Auswirkungen der Erneuerbare-Energien-Anlagen auf den Klimaschutz zu überprüfen. 

Beauftragt von der AEE, entwickelte das IÖW in 2012 den ersten Wertschöpfungsrechner. Dieses Modell wurde kontinuierlich verbessert und mit neuen Wertschöpfungsketten der Erneuerbare-Energien-Nutzung erweitert. Für die neue Version verfügen die Projektpartner über den wertvollen Input von der Energieagentur Rheinland-Pfalz, deren jahrelange Erfahrung u. a. als Kommunalberaterin bei der Optimierung des Wertschöpfungsrechners eine wesentliche Rolle spielt. Dank dieser Kooperation, werden die Nutzer*innen aus Rheinland-Pfalz die Möglichkeit haben, teilweise regionalspezifische Ergebnisse erzielen zu können. 

„Erneuerbare Energien sind Innovationstreiber, aktiver Umweltschutz und bieten Mehrwert für alle. Besonders regionale Wertschöpfungseffekte sorgen für Akzeptanz und helfen bei der Umsetzung kommunaler Infrastrukturentscheidungen“ sagt Dr. Robert Brandt, Geschäftsführer der AEE. „Dies haben bundesweit auch die vielen von der AEE ausgezeichneten Energie-Kommunen immer wieder gezeigt. Wir wünschen viel Spaß beim Rechnen.“

Das Tool ist nutzerfreundlich konzipiert, so dass man mit wenig Aufwand die Wertschöpfungseffekte ermitteln kann. Die Ergebnisse werden sowohl grafisch als auch tabellarisch dargestellt, um für die Nutzer*innen einfach erfassbar und auch weiterverwendbar zu sein. 

10.12.2020 | Quelle: AEE |
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