EE-Mobilität: Brennstoffzellen-Flugzeug am Stuttgarter Airport präsentiert
Die neueste Generation vom klimafreundlichen Wasserstoff-Brennstoffzellen-Flugzeug, Hy4, ist am Stuttgarter Flughafen vorgestellt worden. Der innovative Antrieb aus einem Batterie-Brennstoffzellensystem wurde allen voran von Professor Josef Kallo (Universität Ulm/DLR) entwickelt. Jetzt hat die sechste Antriebsgeneration die Testflugerlaubnis erhalten. Zu diesem Meilenstein auf dem Weg zum umweltschonenden, lautlosen Fliegen gratulierten Andreas Scheuer, Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur (Videobotschaft), sowie der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann.
Klimafreundliches Fliegen könnte schon bald in ganz Europa alltäglich werden. Am Flughafen Stuttgart hat ein Forscherteam die neueste Generation des weltweit ersten viersitzigen Wasserstoff-Brennstoffzellen-Flugzeugs Hy4 bei einer überwiegend virtuellen Veranstaltung vorgestellt. Federführend entwickelt hat den alternative Antrieb aus einem Batterie-Brennstoffzellensystem Professor Josef Kallo, der an der Universität Ulm sowie am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Stuttgart forscht. Erst kürzlich hat die neueste Antriebsgeneration von Hy4 die Testflugerlaubnis erhalten und kann somit am Stuttgarter Airport abheben.
Erstflug im Jahr 2016 absolviert
Der Erstflug vom Brennstoffzellen-Flugzeug Hy4 am Stuttgarter Flughafen war 2016 eine kleine Sensation: Zuletzt ist der viersitzige Flieger im November lautlos und emissionsfrei im slowenischen Maribor zu Testflügen gestartet. Angetrieben wird Hy4 von einem Hybridsystem, das Batterie- und Brennstoffzellentechnologie miteinander verbindet. Sollte die so gewonnene Energie – etwa beim Start oder bei Steigflügen – nicht ausreichen, springt die Lithium-Ionen-Batterie ein. In der Brennstoffzelle werden Wasserstoff und Sauerstoff in elektrische Energie für den Propellerantrieb umgewandelt. Das umweltfreundliche Nebenprodukt ist Wasser. Bis dato konnte die Funktionalität des neuen Antriebssystems bei mehr als 30 Starts und Flügen von bis zu zwei Stunden erprobt sowie untersucht werden.
„Die mittlerweile sechste Generation des Systems umfasst Redundanzkonzepte für Wasserstofftank, Brennstoffzelle, Energieverteilung und den elektrischen Antrieb. Durch die so gesteigerte Effizienz und eine verbesserte Sicherheitsarchitektur werden in den kommenden zehn Jahren wasserstoffbetriebene Flugzeuge für bis zu 40 Passagiere und mit Reichweiten von 2.000 Kilometern möglich“, sagt der Ulmer Institutsleiter Josef Kallo.
Am Institut für Energiewandlung und -speicherung der Universität Ulm wurden der elektrische Motor sowie die Energieverteilungseinheit von Hy4 entwickelt, unter Laborbedingungen getestet und in Betrieb genommen. Der Elektromotor hat eine Leistung von 120 Kilowatt und ermöglicht damit eine Maximalgeschwindigkeit von 200 Kilometer pro Stunde. Die grundlegende Brennstoffzellenforschung und die Zusammenschaltung der Komponenten erfolgten größtenteils am DLR. Die H2FLY GmbH verantwortet hingegen die Gesamtsystemarchitektur aus Wasserstofftank, Brennstoffzelle sowie Elektroantrieb. Außerdem ist H2FLY für die sichere Integration und den Betrieb im Flugzeug verantwortlich.
14.12.2020 | Quelle: Universität Ulm | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH