EU-Offshore-Strategie: Deutschland und Dänemark kooperieren bei Windenergie
Deutschland und Dänemark haben sich darauf verständigt, beim Ausbau der Windenergie auf See und innovativer Energieinseln enger zu kooperieren. Dadurch machen beide Länder einen wichtigen Schritt, um die Ziele der EU-Offshore-Strategie zu erfüllen. Diese sieht eine Verfünffachung der in Europa installierten Offshore-Windkapazität von heute 12 GW auf 60 GW bis zum Jahr 2030 und eine weitere Verfünffachung bis auf 300 GW im Jahr 2050 vor.
„Gemeinsame Offshore-Wind-Projekte werden einen wichtigen Beitrag auf dem Weg zu einem klimaneutralen Europa leisten und sind deshalb auch ein Schwerpunkt der deutschen EU-Ratspräsidentschaft“, sagt Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier. „Jetzt gilt es, konkrete Projekte gemeinsam mit unseren Nachbarn zu identifizieren und voranzubringen. Wichtig ist mir dabei Rahmenbedingungen zu finden, die sicherstellen, dass beide Länder profitieren. Gerade auch solche Offshore-Wind-Projekte können Synergien zur Entwicklung von grünem Wasserstoff ermöglichen.“
Der Dänische Minister für Klima, Energie und Versorgung Dan Jørgensen ergänzt: „Letzte Woche hat Dänemark die Entscheidung getroffen, bis 2050 aus der Öl- und Gasförderung auszusteigen. Heute machen Dänemark und Deutschland einen weiteren Schritt nach vorn, indem sie ihre Zusammenarbeit stärken, um gemeinsam Offshore-Windenergie-Hubs zu entwickeln und zu verbinden.“
Energy Hubs geplant
Die Einigung beider Länder ist der Startschuss für die weitere Kooperation, in der gemeinsame Projekte und deren mögliche Ausgestaltung untersucht werden sollen. Hierbei soll eine mögliche Kooperation bei Energieinseln, sogenannten „Energy Hubs“ in der Nord- und Ostsee besprochen werden. Dänemark plant bis 2030 zwei Energieinseln zu errichten, die mindestens eine Gesamtkapazität von fünf GW haben sollen. Langfristig möchte Dänemark Energieinseln mit insgesamt zwölf GW Offshore-Windenergieanlagen in der Nord- und Ostsee errichten. Auch die Möglichkeit, Strom aus den Offshore-Wind-Anlagen für die Produktion von grünem Wasserstoff zu nutzen, soll untersucht werden.
Beide Länder tauschen sich schon länger zum Windausbau auf See aus: In der Nordsee-Energiekooperation und in der Kooperation in der Ostsee arbeiten sie gemeinsam mit anderen Nord- und Ostsee-Anrainern und der EU-Kommission daran, den Ausbau von Windenergie auf See voranzubringen. Die bilaterale Vereinbarung ist ein wichtiger erster Schritt, um konkrete gemeinsame Projekte im Rahmen der EU-Offshore-Strategie zu untersuchen. Sie baut dabei auf den Erfahrungen beider Länder aus dem Kriegers-Flak-Projekt in der Ostsee auf, das das erste Projekt seiner Art war. Langfristig brauche es weitere bilaterale und multilaterale Kooperationsprojekte, um ein klimaneutrales Europa zu erreichen, so die Minister Altmaier und Jørgensen.
15.12.2020 | Quelle: BMWi | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH