Nationales Wasserstoff-Ranking: Metropole Ruhr Spitze

Zu sehen ist eine Deutschlandkarte mit den besten Regionen im Wasserstoff-Ranking.Grafik: RVR / IW Consult
In der Metropole Ruhr gibt es heute schon viele wasserstoffaffine Unternehmen.
Laut einer aktuellen Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) rangiert die Metropole Ruhr im Wasserstoff-Ranking im Vergleich mit acht anderen deutschen Regionen an der Spitze. Für den Erfolg der nationalen Wasserstoffstrategie empfiehlt das IW eine regionale Spezialisierung der Wasserstoff-Kompetenzen und den Aufbau einer bundesweiten Koordinierungsstelle.

Eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) vergleicht und bewertet erstmals die Potenziale von neun wichtigen Regionen in Deutschland über einen Index. Das Wasserstoff-Ranking gibt Hinweise, mit welchen Kernkompetenzen die Vergleichsregionen zu einer erfolgreichen nationalen Wasserstoffstrategie beitragen können. Die Studie wurde vom Regionalverband Ruhr (RVR) in Auftrag gegeben.

Für das Wasserstoff-Ranking hat das IW unter anderem Datenbanken ausgewertet und Mitglieder des nationalen Wasserstoffrats befragt. In der Gesamtbetrachtung aller elf Einzelindikatoren zu Unternehmens- und Forschungslandschaft, internationaler und regionaler Vernetzung sowie Infrastruktur weisen die Metropole Ruhr (Indexwert: 141) sowie die automotive-affinen Regionen Stuttgart (130) und München (115) die besten Ausgangsbedingungen für einen schnellen Markthochlauf der Wasserstofftechnologien auf. Auf den Plätzen vier bis neun folgen die Metropolräume Hamburg (114), Mitteldeutschland (113), Rhein-Neckar (109), Rhein-Main (108), die Rhein-Region (108) sowie die Region Berlin-Brandenburg (100).

Viele wasserstoffaffine Unternehmen

„Die Wasserstoffindustrie der Metropole Ruhr ist vergleichsweise weit entwickelt. Als einzige Region im Ranking erlaubt sich das Ruhrgebiet keine echte Schwäche“, so Hanno Kempermann, Leiter Branchen und Regionen beim IW. Das Ruhrgebiet zeichne sich durch viele wasserstoffaffine Unternehmen, international bestens vernetzte Forschungseinrichtungen, einen hohen regionalen Kooperationsgrad und sehr gute infrastrukturelle Voraussetzungen aus. „Die Kernkompetenz der Metropole Ruhr ist aufgrund ihrer historischen Prägung der industrielle Anwendungsbereich“, so Kempermann. Das IW empfiehlt der Region, dieses Know-how weiter auszubauen und im nationalen Rahmen die Rolle einer Spezialistin für industrielle Anwendungen einzunehmen.

Konzentration auf regionale Kompetenzen

In der Spezialisierung der Wasserstoffregionen sieht das IW einen wesentlichen Baustein zum Gelingen der nationalen Wasserstoffstrategie der Bundesregierung. Ebenso wichtig sei eine effiziente bundesweite Vernetzung und Zusammenarbeit der Regionen, damit sich Deutschland als globaler Vorreiter bei Wasserstofftechnologien positionieren könne. Um den nationalen Markthochlauf zu beschleunigen, empfiehlt das IW, eine nationale Koordinierungsstelle aufzubauen. „Diese koordinierende und vernetzende Aufgabe sollte in der Metropole Ruhr verankert werden, weil keine zweite Region in Deutschland eine so breite Wasserstoffexpertise vorweisen kann“, sagt IW-Experte Kempermann.

Der RVR setzt ebenfalls auf ein national koordiniertes Vorgehen bei der Entwicklung der Wasserstoffindustrie: „Die Metropole Ruhr hat sich enorme Vorteile bei Wasserstofftechnologien erarbeitet. Diese Zukunftschancen können wir am besten im engen Zusammenspiel mit den anderen Wasserstoffregionen in Deutschland nutzen“, sagt RVR-Direktorin Karola Geiß-Netthöfel.

15.12.2020 | Quelle: Regionalverband Ruhr | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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