Hafen Rotterdam: Landstromanlage versorgt Schiffe mit Windenergie

Zu sehen ist eine Windkraftanlage und ein Hinweisschild zur Landstromanlage mit Windenergie im Rotterdamer Hafen.Foto: Hafenbetrieb Rotterdam / Danny Cornelissen
Landstrom soll den Ausstoß von Stickstoff, Feinstaub und CO2 im Rotterdamer Hafen reduzieren.
Der Anschluss von Tankern an die Landstromversorgung eines Hafens ist technisch schwierig. Der Hafenbetrieb Rotterdam will nun eine technische Lösung finden, um wirtschaftlich Windenergie für die Stromversorgung von Tankern nutzen zu können.

Auf der Landzunge Rozenburg nimmt der Hafenbetrieb Rotterdam im ersten Quartal 2021 eine Landstromanlage mit Windenergie an der Anlegestelle von Heerema in Betrieb. Die Anlage dient dazu, dass die Schiffe ihre Dieselgeneratoren abschalten und auf Strom aus den Windturbinen der Landzunge umschalten können. Eneco und der Hafenbetrieb Rotterdam, die in der Rotterdam Shore Power BV zusammengeschlossen sind, haben nun mit Vopak Europoort vereinbart, die Nutzung von Landstrom auch am Terminal von Vopak Europoort zu untersuchen.

Vopak Europoort befindet sich in Höhe der Anlegestelle von Heerema auf der anderen Seite des Calandkanaals. Es wird daher untersucht, ob und wie die derzeit gebaute Anlage auf der Landzunge auch für Vopak genutzt werden kann. Am Terminal von Vopak Europoort legen große Tanker an. Der Anschluss dieser Art von Schiffen an die Landstromversorgung ist mit einer Reihe technischer Herausforderungen behaftet und wird daher international noch nicht oder kaum angewendet. Die Machbarkeitsstudie, die Vopak und Rotterdam Shore Power derzeit durchlaufen, sucht nach technischen und kommerziellen Lösungen für diese Herausforderungen, die dann eventuell als internationaler Standard dienen können.

Die Untersuchung von Vopak und Rotterdam Shore Power konzentriert sich auf die Sicherheit und die technische und wirtschaftliche Umsetzbarkeit der Nutzung der Landstromanlage mit Windenergie für Tanker: Was benötigt man zur Realisierung, was kostet es und was bringt es? Die Untersuchung soll im Sommer 2021 abgeschlossen sein.

Weitere Landstromanlagen geplant

Timo Spaninks, Managing Director Vopak Europoort: „Wir sind davon sehr angetan, das Konzept gemeinsam mit unseren Partnern auszuarbeiten. Dies könnte zu beträchtlichen Emissionssenkungen in den Häfen führen.“

Ein wichtiger Vorteil des Landstroms liegt darin, dass weniger Stickstoff, Feinstaub und CO2 in die Luft gelangen. Dadurch sinkt die Luftverschmutzung und es wirkt dem Klimawandel entgegen. Zudem kann Landstrom den Lärm von Schiffsmotoren verringern. Der Hafenbetrieb und die Stadt Rotterdam haben im vergangenen Jahr eine gemeinsame Landstrom-Strategie vorgestellt. Deren Ziel ist es, bis 2025 acht bis zehn Landstromprojekte durchzuführen. Die Erfahrungen aus diesen Projekten soll helfen dann nach 2025 Landstrom in großem Umfang im Rotterdamer Hafen einzusetzen. Denn der Hafenbetrieb Rotterdam setzt sich gegen die Klimaveränderung ein und will eine Vorreiterrolle bei der weltweiten Energiewende spielen.

7.1.2021 | Quelle: Hafenbetrieb Rotterdam | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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